Industriell produzierte Tafeln aus Mauerwerk erhalten für die Montage auf der Baustelle Transportanker aus Bewehrungsstählen, die in vertikale Lochkanäle eingemörtelt und wegen der besseren Verankerungswirkung wellenförmig gebogen sind. Die Tragfähigkeit dieser Seilwellenanker hängt ganz wesentlich von dem Verfüllmörtel ab, für den man bisher gemäß DIN 1053-4:1978-09 Normalmörtel verwendete. Mit weniger als vier Tage altem Mörtel sowie mit Leichtmörtel lagen keine Erfahrungen zum Tragverhalten der Anker vor. Außerdem war ungeklärt, inwieweit Mauermörtel und dazu noch bei größerer Anmachwassermenge zum Verfüllen der Lochkanäle geeignet ist. - Für einen Ankertyp wurden die zulässigen Verankerungskräfte bei Leicht- wie auch Normalmörtel ermittelt. Die Versuche fanden mit geschosshohen Seilwellenankern und üblichen Mauermörteln statt, die man mit einer erhöhten Wasserzugabe besser verarbeitbar machte. Es zeigte sich, dass Mörtelversagen an den Druckflanken der Seilwellenanker am häufigsten zum Ausfall der Transportbewehrung führt. Bei normalem Gebäudeklima erscheint eine Korrosion der Transportbewehrung nahezu ausgeschlossen. Nur dort, wo Tauwasser anfällt, können die Bewehrungen korrodieren und die in den porösen Verfüllmörtel eindringenden Korrosionsprodukte einen nur geringen Sprengdruck verursachen.
Antonio Caballero González Boeken


Zur Beurteilung der Drucktragfähigkeit von Mauerwerk ist die Druckfestigkeit des Mörtels in Kontakt mit dem Mauerstein, die Fugenmörteldruckfestigkeit, zu ermitteln. Dazu eignet sich das Plattendruckverfahren. Eine weitere Methode, das ibac-Prüfverfahren, ist praxisgerechter als die anderen Materialtests und hat sich schon bei vielen Fugenmörteluntersuchungen bewährt. In Vorbereitung von DIN 18555-9 sind das Würfeldruck-, das Plattendruck- sowie das ibac-Prüfverfahren vergleichend analysiert worden. Es liegen Kennwerte zur Umrechnung der Mörteldruckfestigkeiten der drei Verfahren vor. Die umfassende Vergleichsanalyse bestätigte, dass die Mörteldruckfestigkeit nach DIN 18555-3 vor allem vom Wasserzementwert beeinflusst wird.