Treffpunkt '89

Meer over het boek

Erinnert sich unsere Erinnerung an das Revolutionsjahr 1989 wirklich nur an die oft gezeigten Fernsehbilder? Für Marko Martin, Schriftsteller und Essayist, ist dieses Jahr viel mehr. Nachdem er im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer aus der DDR ausgereist ist, reflektiert er ein Vierteljahrhundert später nicht nur über die bekannten Ereignisse, sondern auch über die Vorgeschichte der Umwälzung und deren heutige Auswirkungen. Sein Fokus liegt auf antitotalitären Vordenkern wie Manès Sperber, Arthur Koestler, Vaclav Havel und Albert Camus. Er hatte das Glück, wichtige intellektuelle Protagonisten wie Jürgen Fuchs, Reiner Kunze und Czeslaw Milosz persönlich kennenzulernen. In dieser Sammlung von Essays, Reportagen und Porträts wird 1989 als bleibende Zäsur sichtbar, die über den Berliner Mauerfall hinausgeht. Das Jahr erinnert auch an die blutige Niederschlagung der Pekinger Studentenproteste und das erste Aufbegehren der Zivilgesellschaft in Birma. Martin sucht die Spuren der Vergangenheit und kommt zu einem optimistischen Resümee: Wer die Zeit um 1989 aktiv erlebt hat oder sich daran erinnert, kann sich auch in der Gegenwart nicht einschüchtern lassen – weder von Diktaturen noch von medialer Vergesslichkeit. Martin, Jahrgang 1970, lebt als freier Schriftsteller in Berlin und hat zahlreiche Werke veröffentlicht.