Die Reichsbürger

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Am 7. Dezember 2022 führten über 3.000 Polizisten die größte Anti-Terror-Razzia in der Geschichte der Bundesrepublik durch und verhafteten Anführer einer Gruppe aus dem Reichsbürgermilieu, die einen gewaltsamen Umsturz der Regierung planten. Diese Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht als legitimen Staat an und glauben, im Deutschen Reich zu leben. Die Verfassungsrechtler Sophie und Christoph Schönberger untersuchen die historischen Wurzeln dieser Szene und deren gegenwärtige Erscheinungsformen, die bis zur deutschen Teilung zurückreichen. Sie bieten eine tiefere Analyse des Phänomens und nehmen die Anziehungskräfte ernst, die die Bewegung antreiben. Obwohl das bizarre Auftreten der Reichsbürger oft als marginal und lächerlich abgetan wird, argumentieren die Schönbergers, dass sie eine bedeutende Bedrohung für die Demokratie darstellen. Trotz ihrer Anklänge an vergangene Zeiten sind die Reichsbürger ein zeitgeistiges Phänomen, das auf verbreitete Gefühle von Haltlosigkeit und Ohnmacht reagiert. Sie schaffen ein imaginäres Recht, das als Mittel zur radikalen Selbstermächtigung dient, und berühren damit die Grenzen des Verständlichen sowie der staatlichen Macht. Die Schönbergers gehören zu den bekanntesten und talentiertesten Rechtswissenschaftlern Deutschlands und bieten eine spannende Deutung, die über die Faktenlage hinausgeht.