Laura oder die Reise in den Kristall

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»Oh, liebste Laura«, sprach ich und küsste ihre Hand, »wie kannst du das Wort undankbare Arbeit auf unsere wunderbare Reise im Kristall münzen? Gib mir die funkelnden Bilder der Opal-Ozeane und der Lapislazuli-Inseln zurück! Lass uns die grünen Hainen aus Chrysopras und die erhabenen Strände aus Euklas und Spinell erneut besuchen. Warum hast du mich die Grenzen der mineralischen Welt überschreiten lassen und Dinge sehen, die das menschliche Auge nicht erträgt?« »Genug!«, rief mein Onkel streng, »du hast Fieber, und ich verbiete dir, noch ein Wort zu sprechen. Walter, hol den Arzt; und du, Laura, kühl ihm das Hirn mit Kompressen!« Alexis Hartz, ein Enthusiast im Mineralienkabinett von Fischhausen, liebt seine Cousine Laura, die ihn jedoch kaum zu schätzen scheint, sich aber verwandelt, wenn sie mit ihm die glitzernden Landschaften im Innern des Kristalls erkundet. Um Laura zu gewinnen, begibt sich Alexis mit seinem grausamen Onkel Narsias auf eine Reise zum Nordpol und ins Innere der Erde. 1864, am Ende ihrer Karriere als realistische Autorin und Vorkämpferin der Frauenemanzipation, veröffentlicht George Sand diese Erzählung in der phantastischen Tradition E. T. A. Hoffmanns. Es ist eine Geschichte der Liebessehnsucht zwischen Innenwelt und Außenwelt, die einen Fluchtort aus der prosaischen Realität des zweiten Kaiserreichs bietet. Erstmals aus dem Französischen von Roman Lach übertragen.