In den Kulturwissenschaften haben Gedächtnis, Erinnern und Vergessen an Bedeutung gewonnen. Die Aufsätze des Bandes kombinieren Gedächtnisforschung mit der Performativitätstheorie der Gender Studies, wobei Gedächtnis und Geschlecht hinsichtlich ihrer gemeinsamen iterativen Struktur betrachtet werden, die Veränderung durch Wiederholung ermöglicht. Das Inhaltsverzeichnis umfasst Beiträge zu Themen wie der Beziehung zwischen Ereignis und Wiederholung in Bezug auf Geschlecht und Gedächtnis, sowie Analysen von Vergessen und temporalen Krisen in der Kunst. Weitere Essays befassen sich mit der deutschen Erinnerungskultur, der Reenactment von Geschlechtergeschichte, und der performativen Produktion von Gender und Gedächtnis. Es werden queer-theoretische Perspektiven auf Erinnerungspraktiken und die Bedeutung von traumatischen Erinnerungen behandelt. Zusätzlich wird die künstlerische Repräsentation von Transgender als Strategie gegen das Vergessen thematisiert. Das Jahrbuch für Frauenforschung, Querelles, steht in der Tradition der europäischen Frauen- und Geschlechtergeschichte und fördert den intellektuellen Austausch zwischen den Geschlechtern. Es knüpft an die Aufklärungstradition an und wird in Verbindung mit der Edition „Ergebnisse der Frauenforschung an der Freien Universität Berlin“ herausgegeben. Querelles erscheint seit 2003 im Wallstein Verlag und erhielt 1996 den Margherita-von-Brentano-Preis.
