Ron Manheim Boeken

Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys begegnet Ron Manheim dem Künstler kritisch und wirft einen genaueren Blick auf seine Äußerungen über die Zeit des Nationalsozialismus: seine Erinnerungen an Kindheit und (Hitler-)Jugend, an Lehrer und jüdische Mitschüler, seine Gründe für die freiwillige Meldung zur Luftwaffe, die Erlebnisse im Krieg, Beweggründe für die Hinwendung zur Kunst, Ideen zum „deutschen Volk“ und den späten Vergleich der Gegenwart mit „Auschwitz“. Dabei entstand in der offenkundigen Fantasiewelt des Künstlers ein extrem verfälschtes Bild der realen Verhältnisse, was nicht nur die eigene, persönliche Geschichte betrifft, die er einem Idealbild „angepasst“ hatte. Vielmehr zeigte er, wo er sich auf den Nationalsozialismus bezog, auffallend oft ein erstaunliches bis abstoßendes Erinnerungs- und Weltbild.

Dieses Buch macht den erstaunlichen gemeinsamen Reichtum von 55 grafischen Sammlungen in NRW sichtbar; es tut sich ein weites Panorama auf, das die ganze Kunstgeschichte vom späten Mittelalter bis heute umfasst. Zeichnungen, Aquarelle und druckgrafische Blätter von Leonardo das Vinci, Rembrandt, Dürer, und Mantegna bis hin zur internationalen Kunst unserer Tage. Mehr als 200 Abbildungen begleiten als farbenreiches, faszinierendes Spektrum die eindringlichen Beschreibungen der einzelnen Sammlungen. Mit einführenden Texten zur Zeichnung und Druckgrafik, einem Glossar und insgesamt mehr als 1.100 genannten Künstlern ist dieses Buch darüber hinaus Wegweiser für Laien und Spezialisten.