Tatlin

Zu den bedeutenden kreativen Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts zählen die avantgardistischen Aktivitäten russischer Künstler, insbesondere der Konstruktivismus, begründet von Wladimir Jewgrafewitsch Tatlin. Obwohl Tatlins Werk lange Zeit unbekannt war, wurde es durch diese Monographie und begleitende Ausstellungen neu entdeckt. Während viele führende russische Künstler der 1920er Jahre ins Ausland gingen, um ihre Ideen zu verbreiten, blieb Tatlin in der Sowjetunion. Seine Identität ist vielschichtig: war er Ingenieur, Architekt, Bühnenbildner oder ein moderner Künstler? Er war sowohl Maler als auch Erfinder, der sich mit visionären Konstruktionen auseinandersetzte. Tatlins herausfordernde Persönlichkeit stellte ihn oft ins Zentrum künstlerischer und politischer Ereignisse, weshalb die Darstellung seines Schaffens zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse der russischen und sowjetischen Geschichte einbezieht. Diese Monographie fungiert somit auch als Grundlagenwerk zur Russischen Avantgarde. Tatlins Werke und Dokumente sind größtenteils in russischen Museen und Archiven zu finden und bislang nur sporadisch zugänglich. Hier wird sein Lebenswerk international erstmals umfassend erforscht und interpretiert. Die Monographie, erstellt von einem renommierten Autorenteam, ist nicht in Russisch erschienen und präsentiert zahlreiche erstmals veröffentlichte Dokumente sowie über 400 Abbildungen.