Theodor Haubach

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Theodor Haubach ist bislang vor allem als von den Nationalsozialisten ermordeter Widerstandskämpfer bekannt. Nun erscheint erstmals eine Biographie, die sein gesamtes Leben und Wirken als Patriot, Republikaner und Europäer differenziert und kritisch würdigt. Haubach (1896-1945) gehörte zu einer gebildeten Generation der Weimarer Republik, geprägt von expressionistischen literarischen Versuchen, Wandervogel-Mitgliedschaft, Notabitur und freiwilliger Kriegsteilnahme. Sein politisches Engagement wurde während des Studiums durch die Auseinandersetzung mit Max Weber und seinen Lehrern Emil Lederer, Alfred Weber und Karl Jaspers entscheidend geprägt. Als Journalist und SPD-Parlamentarier führte er in Hamburg und später in Berlin einen hartnäckigen Kampf gegen Kommunisten und Nationalsozialisten, um die republikanische Idee und ein friedliches Europa im Bürgertum zu verankern. Er engagierte sich in zahlreichen Organisationen, besonders im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Trotz KZ-Haft und massiver Überwachung zu Beginn des Zweiten Weltkriegs blieb er seinen Überzeugungen treu. Im Kreisauer Kreis arbeitete er an seiner Vision eines demokratischen Neuanfangs durch die Kooperation verschiedener gesellschaftlicher Gruppen nach der Überwindung der nationalsozialistischen Herrschaft. Haubach wurde am 23. Januar 1945 in Plötzensee hingerichtet.