Literarisches Feld DDR

Der Band bietet einen Beitrag zur Debatte über die DDR-Literatur, die seit 1990 geführt wird. Die 12 Aufsätze betrachten die DDR-Literatur als komplexes System kultureller Produktion, basierend auf Pierre Bourdieus Feldtheorie. Im Mittelpunkt stehen nicht die Bewertungen der Literatur, sondern die Beziehungen, Mechanismen, Strategien und Erwartungen, die deren Produktion und Rezeption prägten. Die Analysen erfolgen auf verschiedenen Ebenen und thematisieren kulturpolitische Ereignisse, Autoren sowie spezifische Texte und Motive. Die Aufsätze gliedern sich in drei zentrale Themen: die Entwicklungsphasen des literarischen Feldes, ästhetische Praxen und den Habitus der Produzenten. Die erste Sektion behandelt ästhetische Praxen und Autonomisierung, inklusive der dynamischen Entwicklung des lyrischen Terrains und der autonomen Produktion in der DDR-Prosa. Die zweite Sektion fokussiert den Habitus und Transformation, untersucht literarische Laufbahnen und ästhetische Konzepte. Die dritte Sektion thematisiert interne Zäsuren und transnationale Verbindungen, einschließlich der Selbstwahrnehmung des literarischen Feldes und der Konstituierung von Generationenzusammenhängen. Die Aufsätze bieten eine differenzierte Sicht auf die DDR-Literatur und deren gesellschaftliche Einbettung.