Transit

Im Jahr 1940 strömen Tausende Flüchtlinge aus ganz Europa nach Marseille, auf der verzweifelten Suche nach Visa und Dokumenten, die ihnen die Flucht vom Kontinent ermöglichen. Im Chaos der Stadt, in Cafés und auf der Jagd von Behörde zu Behörde, kreuzen sich ihre Wege. Der Ich-Erzähler erlebt eine schmerzliche Liebe zu einer Frau, die unermüdlich nach ihrem vermissten Mann sucht. Mit gefälschten Papieren und zufällig im Besitz des Erbes des Verstorbenen, erhält er eine Passage nach Übersee, die er jedoch zurückgibt. Anna Seghers begann während ihrer eigenen Odyssee von Marseille nach Mexiko an diesem Roman zu arbeiten. Das Werk spiegelt nicht nur die Ereignisse wider, sondern ist auch ein Meisterwerk voller Ironie und Leichtigkeit. Diese Edition präsentiert die erste authentische Buchausgabe, basierend auf der ersten deutschen Veröffentlichung in der „Berliner Zeitung“ von 1947, die sich erheblich von früheren Ausgaben unterscheidet und die sprachlichen sowie stilistischen Eigenheiten der Autorin bewahrt. Anmerkungen und Kommentare erläutern die komplexe Geschichte und Struktur des Romans, der von Heinrich Böll als das schönste Werk Seghers bezeichnet wird. Die neue Ausgabe, herausgegeben von Helen Fehervary und Bernhard Spies, umfasst 24 Bände, die alle literarischen und theoretischen Schriften der Autorin sowie Briefe enthalten, ergänzt durch Erläuterungen und Kommentare auf dem neuesten Stand der Forschung.