Lotte Laserstein

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Lotte Laserstein gehört zu den bedeutendsten Wiederentdeckungen der letzten Jahre. Ihr selbstbewusster Blick auf die Frauen der 20er Jahre, ihre sachlich-sensitive Malerei und das virtuose Spiel mit traditionellen und modernen Bildformeln festigen ihren Ruf als große Realistin des 20. Jahrhunderts. In den 20er Jahren als 'leuchtendes Talent' gefeiert, wurde der Malerin ein glanzvoller Aufstieg prophezeit, der jedoch durch die politischen Umstände vereitelt wurde. 1937 gezwungen, als Jüdin ins schwedische Exil zu gehen, entstanden Werke, die die Spuren dieses Lebensbruchs tragen und zugleich den künstlerischen Willen einer leidenschaftlichen Malerin bezeugen. Besonders die in Deutschland geschaffenen Werke gelten heute als Höhepunkt ihres umfangreichen OEuvres. Lasersteins Synthese aus traditioneller Malweise und moderner Motivik sowie ihr Realismus, der zwischen sachlicher Beobachtung und sensibler Einfühlung changiert, weisen über die Neue Sachlichkeit hinaus und eröffnen den Blick für eine 'andere Moderne', eine bisher wenig erforschte Strömung in der deutschen Kunst um 1930. Anna-Carola Krausse analysiert Lasersteins beeindruckendes Werk kenntnisreich und entwirft einfühlsam ein bewegendes Lebensbild der Malerin, deren Kunst stark von den politischen, sozialen und kulturellen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts geprägt war. Ein illustriertes Werkverzeichnis auf CD-ROM mit ca. 700, meist farbigen Abbildungen ergänzt die Analyse.