Language contact and language change in Ethiopia
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Der vorliegende Band stellt die Ergebnisse des von den Herausgebern organisierten Workshops „Copula constructions, focus and related topics in the Highland East Cushitic/Gurage convergence area“ vor. Er fand vom 10.–11. Dezember 2004 als Veranstaltung des Sonderforschungsbereichs 295 «Kulturelle und sprachliche Kontakte – Prozesse des Wandels in historischen Spannungsfeldern Nordostafrikas/Westasiens» (1997–2008) an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz statt. INHALT: Joachim Crass: Copula constructions in K’abeena and Libido Hans-Jürgen Sasse: “Nominal” and “adjectival” predication in Lowland Eastern Cushitic Gertrud Schneider-Blum: The “copula” in Alaaba Yvonne Treis: Copulas in Kambaata Azeb Amha: Non-verbal predication in Wolaitta Debela Goshu: Copula constructions in Anfillo Hirut Woldemariam: Deictics in Gamo Baye Yimam / Rawda Siraj: Silt’e deictics Girma A. Demeke: Copula constructions in Ge‘ez and Tigre Gideon Goldenberg: Linguistic treatment of syntactical relations, the predicative bond and Gurage Ronny Meyer: Non-verbal predication in East Gurage and Gunnän Gurage languages Rafael Suter: Copula constructions and information structure in Inor Der folgende Sammelband ist von denselben Herausgebern in unserem Programm erschienen: „Language Contact and Language Change in Ethiopia“, ISBN 978-3-89645-258-0.
Das K’abeena ist eine hochland-ostkuschitische Sprache mit etwa 35.000 Sprechern in Wolkite, etwa 160 km südwestlich von Addis Abeba. Verwandte Sprachen sind Alaaba, Kambaata und T’imbaaro. Die Sprachdaten wurden zwischen 2000 und 2003 in vier Feldforschungsaufenthalten gesammelt und strukturell sowie funktional beschrieben. Die Sprache weist interessante Eigenschaften auf, darunter Flüstervokale, die in zwei der 13 Flexionsklassen der Nomen das einzige Kasus-unterscheidende Merkmal darstellen. Ein weiteres Merkmal ist der Druckakzent, der je nach Wortklasse variiert. Die Wortstellung ist (S)OV, und sie ist nominativ-markiert, wobei der unmarkierte Kasus der Akkusativ ist. Diese Merkmale sind typisch für Sprachen in Südwestäthiopien. Zwei Kasus – Instrumental/Komitativ und Lokativ – werden nur für maskuline Nomen unterschieden. Die Aspekte Perfektiv und Imperfektiv werden durch Vokale markiert, während der Progressiv analytisch gebildet wird. Die meisten Sprecher beherrschen mindestens eine weitere Sprache, häufig Amharisch, Chaha, Wolane oder Oromo, was zu kontaktbedingtem Sprachwandel im Lexikon führt. Die reiche nominale Morphologie umfasst 14 Flexionsklassen und acht Kasus. Die klare Darstellung der komplexen Verhältnisse ist dem funktional-strukturalistischen Ansatz des Verfassers zu verdanken. Das Buch ist eine wertvolle Lektüre für Kuschitisten sowie für Äthiosemitisten und Sprachwissenschaftler.