Andrea Platte Boeken





Das Handbuch leistet einen Beitrag auf dem Weg zu einer gemeinsamen Verantwortung für inklusionssensibles Lernen und Lehren. Es bündelt vielfältige Erfahrungen, Reflexionen und konkrete Vorschläge im Bemühen um eine inklusive Hochschuldidaktik, versteht sich dabei jedoch nicht als handlungsweisend, sondern möchte anregend und anstoßend sein. Den ersten Teil bilden wissenschaftliche Zugänge zur inklusiven Didaktik. Im Zusammenspiel mit Beobachtungen aus der Seminar- und Vorlesungspraxis werden diese im zweiten Teil kritisch hinterfragt. Die didaktischen Reflexionen münden im dritten Teil in konkrete Veränderungsvorschläge für Strukturen, Kulturen und Praktiken an der Hochschule hin zu einem Studium »für alle«.
Basierend auf einem breiten Inklusionsverständnis zeigt das Buch Momentaufnahmen inklusiver und exklusiver Spiel-, Lern- und Begegnungsprozesse aus dem schulischen und außerschulischen Bildungskontext. Bilder und Geschichten regen aus Perspektive einer emanzipatorischen und solidarischen Pädagogik zur Reflexion von Aussonderung, Machtstrukturen und Hierarchisierung im pädagogischen Alltag an. Kommentare und Fakten zu ausgewählten Momenten ermöglichen eine tiefgehende Diskussion zu Themen wie Ausgrenzung und Umgang mit Vielfalt. Barrieren werden so identifiziert und Wege zu deren Überwindung aufgezeigt. Im Zentrum steht die langfristige Gestaltung einer inklusiven Bildung, die dann realisierbar ist, wenn Verhalten reflektiert wird.
Die Gestaltung von Lernprozessen in heterogenen Gruppen ist eine grundlegende didaktische Aufgabe. Erfahrungen aus dem Gemeinsamen Unterricht mit behinderten und nichtbehinderten Kindern können dabei richtungsweisend für die allgemeine Pädagogik sein: Indem die Vielfalt von Stärken. Schwächen. Perspektiven und Lernwegen in einer didaktischen Auffächerung der Lerninhalte deutlich gemacht und anerkannt wird. können sich Individualität und Gemeinsamkeit – gewinnbringend für jede/n einzelne/n und für die Gruppe – entfalten. Die Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler an schulischen Bildungsprozessen ist neben notwendigen schulorganisatorischen Veränderungen vor allem eine Aufgabe der Didaktik. Erfahrungen der schulischen Integration und Erkenntnisse der Integrationsforschung zusammenführend, entwickelt Andrea Platte eine didaktische Fundierung inklusiver Bildungsprozesse. Das Buch gibt durch die Begegnung von Theorie und Praxis wertvolle Impulse für die Inklusionsforschung und bietet Unterstützung für den integrativen Schulalltag. Es kann gelesen werden als Wegweiser für zukünftige Lehrer/innen, die sich auf den Perspektivenreichtum von Lern- und Lebenswelten vorbereiten und als ‚Ermutigung’ für Lehrer/innen. denen die Heterogenität Lernender im täglichen Schulalltag begegnet.