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Silke Margherita Redolfi

    FremdeFrau
    Die verlorenen Töchter
    • Bis 1952 verloren Tausende von Schweizerinnen das Bürgerrecht, weil sie einen Ausländer heirateten. Für die betroffenen Frauen bedeutete der Verlust des Bürgerrechts eine Einschränkung ihrer Grundrechte. Ein unsicherer Aufenthaltsstatus in der Schweiz, Berufsverbote oder mangelnder Zugang zu Sozialunterstützung führte zu Diskriminierung und Ausgrenzung. Der Grund für den Verlust des Bürgerrechts lag in der sogenannten Heiratsregel, die der Braut das Bürgerrecht des Ehemanns aufzwang und in ganz Europa Anwendung fand. Während andere Staaten seit 1914 Reformen vorantrieben, verschärfte die Schweiz im Zweiten Weltkrieg sogar die Regel. Erst nach 1945, als der skandalöse Umgang mit ausgebürgerten Schweizerinnen im Krieg – etwa den verfolgten und ihrem Schicksal überlassenen Jüdinnen – ans Licht kam, gelang es Frauenorganisationen gemeinsam mit fortschrittlichen Politikern und Staatsrechtlern, im neuen Bürgerrechtsgesetz von 1952 eine Wende herbeizuführen. Silke Margherita Redolfi ergründet die Ursachen dieser Rechtsprechung, untersucht die Haltung der Behörden und geht den Schicksalen der Betroffenen nach. Die Studie macht deutlich, wie Behördenmacht, Ausgrenzung, Verfolgung und Staatsinteressen ineinandergriffen und wie die Schweizer Politik und die Rechtsauffassung vom sogenannten Gemeinwohl besonders im Zweiten Weltkrieg menschenverachtende Züge annahmen. Damit leistet sie einen Beitrag zur Schweizer Rechtsgeschichte und zur Schweiz im Zweiten Weltkrieg.

      Die verlorenen Töchter
    • Ob Zuckerbäckerinnen, ausländische Arbeitsmigrantinnen, Klosterschwestern oder lesbische Frauen – sie alle sind Exotinnen in der bäuerlichkonservativen Gesellschaft Graubündens. 'fremdeFrau ' gibt ihnen eine Stimme. Regula Pfeifer sucht nach den vergessenen Frauen in der Bündner Zuckerbäckergeschichte und entdeckt Geldgeberinnen, Geschäftsfrauen und Gehilfinnen. Ursula Jecklin zeigt, wie das von rigider Moral und strenger Kirchenzucht geprägte Graubünden mit seinen 'gefallenen Mädchen' umging. Marta Ostertag fragt zwölf Frauen, die als ausländische Arbeitskräfte ins Münstertal kamen, ob ihnen das Tal zur Heimat wurde. Daniele Papacella beschreibt das Leben der Schwestern im Kloster Maria Presentata in Poschiavo und ihren Weg zur tätigen Nächstenliebe zwischen traditionellen Frauenrollen und der Macht der Religion. Meta von Salis-Marschlins schrieb einst geheime Liebesschwüre, heute leben gleichgeschlechtliche Paare in anerkannten Partnerschaften. Christina Caprez und Eveline Nay analysieren historische Liebesbeziehungen und fragen Lesbenpaare nach ihrem Leben in Graubünden.

      FremdeFrau