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Robert Sollich

    Angst vor der Zerstörung
    Die Kunst des Skandals
    • Die Kunst des Skandals

      Eine deutsche Operngeschichte seit 1945

      Opernskandale vermögen bis heute immer wieder gleichermaßen das Publikum wie das Feuilleton zu elektrisieren; als Gegenstand einer wissenschaftlichen Betrachtung sind sie hingegen bislang überraschend unterbelichtet geblieben. Dabei verbirgt sich hinter ihnen im interessanten Fall weit mehr als ein kurzer, medienwirksamer Aufreger. Geben sich im aufgeführten Protest gegen eine künstlerische Darbietung bei aller vordergründigen Theatralik doch zugleich immer überkommene ästhetische oder anderweitige gesellschaftliche Normen zu erkennen, deren Geltung offensichtlich unsicher geworden ist und die im Konflikt entsprechend neu ausgehandelt zu werden verlangen. Ausgehend von dieser Annahme betrachtet die vorliegende Studie über Die Kunst des Skandals Opernskandale als prädestinierte Drehmomente von Theatergeschichte und schlägt dabei einen historischen Bogen, der von den umkämpften Uraufführungen der Nachkriegsmoderne und dem Traditionsbruch des Neu-Bayreuther Aufführungsstils über die Durchsetzung eines realistischen Musiktheaters auf den Bühnen der 1970er Jahre bis zu den jüngeren Schlachten um das sogenannte Regietheater in der Oper reicht. In deutsch-deutscher Perspektive nachgezeichnet wird dabei nicht nur, wie Opernskandale den ästhetischen Diskurs und darüber wiederum die Aufführungspraxis geprägt haben. Umgekehrt gilt die Aufmerksamkeit auch der Gestalt von Skandalen in unterschiedlichen politischen Systemen und der Frage, inwieweit sich diese unter dem Eindruck gesellschaftlicher und medialer Umbrüche ihrerseits verändert.

      Die Kunst des Skandals
    • Angst vor der Zerstörung

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      Die Angst vor der Zerstörung ist in der Oper so weit verbreitet wie in kaum einem anderen Bereich der zeitgenössischen Künste. Spätestens seit dem Aufkommen des so genannten Regietheaters tobt hier ein Dauerkonflikt zwischen Bewahrern und Erneuerern, in dem um den angebrachten Umgang mit der Oper gerungen wird. Die Neuinterpretationen der Opern und Musikdramen Richard Wagners können für diesen Konflikt als symptomatisch gelten, der sich auch über das Musiktheater hinaus beobachten lässt. Aus Anlass von Katharina Wagners Neuinszenierung der „Meistersinger von Nürnberg“ hatt in Kooperation der Bayreuther Festspiele 2007 und der Freien Universität Berlin ein Symposium stattgefunden, das der Frage nachgegangen ist, inwiefern die Geschichte der Auffassung von Kunst sich immer zwischen beiden Polen der Verstetigung und Verflüssigung bewegt hat. Lassen sich diese beiden Pole überhaupt trennscharf voneinander unterscheiden? Oder ist vielleicht grade die Gleichzeitigkeit und Reibung von Archiv und Erneuerung Voraussetzung für künstlerische Entwicklung?

      Angst vor der Zerstörung