Wie gehe ich richtig mit psychisch kranken Kindern um? Wie kann ich Krankheitssymptome und Probleme professionell erfassen? Endlich gibt es ein Grundlagenwerk, das speziell auf die Bedürfnisse von Nicht-Medizinern zugeschnitten ist. Hier finden Sie alles, was Sie für die Betreuung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher wissen müssen: verständlich geschrieben und mit besonderem Fokus auf den psychosozialen Aspekten: - Geschichtliche Entwicklung der Kinder- und Jugendpsychiatrie - Entwicklung des Kindes - Krankheitsbilder und Störungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie - Anamneseschwerpunkte, Krankenbeobachtung und Pflegetipps - Erfassung von Ressourcen im Umfeld des Kindes - Therapieformen - Umgang mit den Kindern und Kommunikationsmöglichkeiten - Betreuung der Eltern im klinischen Alltag - Rechtliche Grundlagen - Selbstpflege für Pflegende Dieses Buch hat mehr! Mit dem Code im Buch haben Sie ab Aktivierung 12 Monate kostenlosen Online-Zugriff auf den Buchinhalt und die Abbildungen.
Ulrich Preuß Boeken



Die Entwicklung von Problemen des Sozialverhaltens, von Störungen der Impulskontrolle und der erhöhten Neigung zu Aggressivität beginnt vor der Geburt. Gleichzeitig sind diese Störungen im Kindes- und Jugendalter sehr häufig und wirken sich oft negativ aus. Unbehandelt können Verhaltensstörungen durch Dissozialität und Delinquenz im Jugendalter zu unberechenbaren psychosozialen Folgen und deutlicher Persistenz im Erwachsenenalter führen. Gleichzeitig besteht die Neigung, diese Patientengruppe als weitgehend unbehandelbar und psychotherapeutisch problematisch anzusehen, weil sie im therapeutischen Setting störe oder die Behandlung anderer Patienten negativ beeinflusse. In diesem aktuellen Band der Berner Schriftenreihe werden Ursachen, Entwicklungswege, genetische und soziale Einflussfaktoren und Interventionsmöglichkeiten in Therapie und Sozialpädagogik dargestellt und damit die Grundlage für eine Änderung des möglichen Nihilismus gegenüber diesen jungen Patienten gegeben.
Dissoziales und delinquentes Verhalten bei Jugendlichen zeigt markante Geschlechterunterschiede in Art und Häufigkeit, die bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. In den letzten Jahren gab es zwar einen Anstieg delinquenten Verhaltens bei Mädchen, doch bleibt unklar, welche langfristigen Auswirkungen dies haben wird. Männliche Jugendliche sind signifikant häufiger delinquent als weibliche. Die Beiträge in diesem Band beleuchten mögliche Ursachen, unterschiedliche Verläufe, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten für beide Geschlechter. Zwei zentrale Aspekte werden hervorgehoben: Erstens sind die neurobiologischen Ursachen delinquenten Verhaltens, die bereits im frühen Kindesalter relevant sind, vorwiegend bei männlichen Jugendlichen zu finden. Zweitens haben die sozialen Bedingungen der dissozialen Entwicklung stärkeren Einfluss auf die Sozialisation männlicher Delinquenz; weibliche Jugendliche erfahren im sozialen Umfeld während ihrer gesamten Entwicklung mehr Unterstützung für eine sozial unauffällige Entwicklung. Delinquenz bei Mädchen wird häufig als Ausdruck psychischer Störungen angesehen, was dazu führt, dass sie in Kriminalstatistiken seltener vertreten sind. Dieser Band bietet eine fundierte Analyse der Geschlechterdifferenzen im delinquenten Verhalten und ist eine unverzichtbare Lektüre für Fachleute und Interessierte im Bereich Jugenddelinquenz.