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Gabi Pahnke

    Spaziergang durchs papierne Jahrhundert
    Die Villa auf der Juesheide
    "Hier sitze ich wieder in meiner Klause."
    • "Hier sitze ich wieder in meiner Klause."

      Der Sachse Seume und seine (Wahl-)Heimat Leipzig

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      Der Glanz alter Größe und die Liberalität gelehrter und kaufmännischer Strukturen waren einige der Leipziger Bedingungen, die den Autor Johann Gottfried Seume prägten und die Universitäts- und (Buch-)Handelsstadt Leipzig zu einer Wahlheimat machten, in die es den weitgereisten ‚Spaziergänger‘ allem Fernweh zum Trotz immer wieder zog. Im Schatten des hochliterarischen Weimar und des prunkvollen Dresden bildete sich in der bodenständig-pragmatischen und zugleich intellektuell-elitären Gesellschaft des ökonomisch, sozial und kulturell so lebendigen Leipzig der für seine Zeit oft dezidiert politische Schriftsteller Seume zu einer in Wort und Tat nicht selten widersprüchlichen Persönlichkeit heraus, die sich bei all ihrem Kosmopolitismus einem sächsischen Patriotismus nie ganz entziehen konnte. Der vorliegende Band versammelt Studien zu Seumes Leipziger Umfeld und Prägung, die im Rahmen der Veranstaltungen zum 200. Todesjahr des Autors entstanden sind. Seumes kindliche wie akademisch-berufliche Sozialisation, die kulturellen Gegebenheiten Leipzigs und seine dortigen Netzwerke werden dabei ebenso behandelt wie die Entwicklung seines politischen Denkens, das zwar auf Reisen die entscheidenden Impulse erhielt, aber letztlich Niederschlag in der Beurteilung der politischen Verhältnisse von Vaterland und Vaterstadt fand.

      "Hier sitze ich wieder in meiner Klause."
    • Ein Haus als Spiegel der niedersächsischen Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts: Die Villa auf der Herzberger Juesheide. Um 1905/06 erbaut im Jugendstil als Repräsentationsobjekt und Sommersitz des Hamburger Kaffeegroßhändlers Otto Peimann in seiner Harzer Heimat. Mit der Inflation 1921 an den polnischen Industriellen Benno Borzykowski und seine auf dem Pfingstanger errichtete Kunstseidenfabrik Borvisk übergegangen, erlebte das Anwesen den Kunstseiden-Boom, den Wasserstreit mit der Herzberger Papierfabrik und schließlich Niedergang sowie Liquidation des jüdischen Unternehmens durch die Nationalsozialisten. Noch vor dem 2. Weltkrieg vom schlesischen Backofenfabrikanten Willy Appelt als Firmen und Privatsitz erworben, dann von den Besatzern beansprucht, blieb das Haus bis 1969 in Appelts Besitz. Seither gehört die Villa Juesheide der Familie Kern, die darin nunmehr 50 Jahre ein Seniorenheim führt und somit selbst (Bau-)Geschichte schreibt.

      Die Villa auf der Juesheide
    • Johann Gottfried Seume (1763-1810) bezeichnete seine berühmte Reise von Grimma nach Syrakus als „Spaziergang“, obwohl das Reisen damals alles andere als leicht war. Der politische Autor und Reiseschriftsteller der Spätaufklärung ließ sich jedoch nicht davon abhalten und reiste bis nach Amerika, Russland und Skandinavien, während er einen großen Teil Mitteleuropas erkundete. Dabei knüpfte er zahlreiche Bekanntschaften mit Gelehrten, Autoren, Künstlern und Politikern. Diese Kontakte waren für seine soziale und literarische Vernetzung von zentraler Bedeutung und spiegeln sich in seinen Werken und Briefen wider. Seume nutzte die sich schnell entwickelnden Medien des 18. Jahrhunderts, darunter Bücher, Zeitschriften, Briefe und Salons, um sein Netzwerk zu pflegen. Die Studie rekonstruiert Seumes Netzwerk anhand sozialer, geografischer und beziehungstypologischer Strukturen. Zudem wird eine Auswahl der für sein Leben und Werk besonders relevanten Beziehungen und deren kommunikative Bedingungen exemplarisch dargestellt. Abschließend beleuchtet die Arbeit die Rolle von Authentizität und Selbstinszenierung in Seumes Darstellung seines Beziehungsnetzes.

      Spaziergang durchs papierne Jahrhundert