Sicherheit ist eines der zentralen Themen unserer Gesellschaft. Von der Datensicherheit über die Betriebssicherheit, die Sicherheitspolitik, die Verkehrssicherheit und die Sicherung des persönlichen Eigentums bis hin zum Safer Sex gibt es fast nichts, das nicht mit dem Schlagwort sicher attraktiver, beruhigender, besser und auch teurer gemacht werden kann. Das Thema Sicherheit bietet wie kaum ein anderes eine Vielzahl von Ansatzpunkten zur Auseinandersetzung. Es umfasst den privaten Bereich ebenso wie den politischen, und ist ein entscheidender Parameter zur Analyse und Darstellung gegenwärtiger gesellschaftlicher Verhältnisse. So gibt es in fast allen Metropolen dieser Welt sichere und unsichere Viertel - mit den entsprechend unterschiedlichen Miet- und Grundstückspreisen. Versicherungen zählen zu den Big Players in der weltweiten Finanzwirtschaft, und versichert werden kann so ziemlich alles. Ein beliebiger Werbeblock im Fernsehen offenbart eine erstaunliche Anzahl an Produkten, die mit dem Sicherheitsaspekt werben. Zugleich steht die Idee der Sicherheit dem Wunsch nach Freiheit diametral entgegen. Staatliche Überwachungssysteme, die vor terroristischen Angriffen schützen sollen, gefährden die individuelle Freiheit. Und auch das World Wide Web stellt uns vor die Frage, wo die digitale Freiheit enden sollte, um die digitale Überwachbarkeit zu begrenzen.
Edith Ulla Gasser Boeken



Während die Superreichen ihr Geld rund um den Globus jagen und sich durch geschickte Firmenkonstruktionen ihrer steuerlichen Pflichten entledigen, klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt in manchen Ländern bis an die 50-Prozent-Marke, politische Instabilität erzeugt eine Generation ohne Hoffnung. Auch die Literatur beginnt sich zunehmend mit diesem Themenkomplex auseinanderzusetzen. Literarische Texte sind oft ein sensibler Gradmesser sowohl für die Verunsicherung der Menschen als auch für deren kreative Lösungskompetenz. Zum siebten Jahrestag der Pleite der US-Bank Lehman Brothers werden am 15. September 2015 im Wiener ORF RadioKulturhaus die Siegertexte des Ö1 Literaturwettbewerbs „Geld und Gier“vorgestellt, die in diesem Buch versammelt sind. Die ebenso unterschiedlichen wie erfrischendenTexte werden von professionellen Regisseur/ -innen für Ö1 sorgfältig inszeniert und im Dezember 2015 sowie Jänner 2016 an hintereinander folgenden Sonntagen im Kulturradio gesendet.
Die wahren Bilder sind im Kopf
Kunstgeschichten
Bilder vor dem inneren Auge erstehen zu lassen, gehört zu den ureigensten Aufgaben von Literatur. Kennen Sie die Mona Lisa? Ob bekanntes Gemälde oder wenig bekannte Skulpur: Objekte der Bildenden Kunst zum Schreibanlass zu nehmen, war die Ausgangslage der hier gesammelten Erzählungen. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen, die zu neuem Sehen verhelfen. Was sehen Radiohörer*innen? Ausgehend von dieser Frage schrieben Autor*innen für die Ö1 Kunstgeschichten literarische Texte über Objekte der Bildenden Kunst.