Kirche, die an der Zeit ist
Kirchliche Sprache und religiöse Praxis in der pluralen Welt
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Kirchliche Sprache und religiöse Praxis in der pluralen Welt
Betrachtungen zu Hannah Arendt
Hannah Arendts Analysen zur totalitären Herrschaft bieten auch aus soziologischer Perspektive wertvolle Erkenntnisse. Der Autor untersucht in seinem Essay die Dynamik zwischen Elite und Masse und differenziert diese von dem, was er als "Mob" bezeichnet. Anstatt eine historische Betrachtung vorzunehmen, wird Arendts Standardwerk "Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft" durch eine soziologische Linse betrachtet, was neue Einsichten in die Mechanismen totalitärer Systeme ermöglicht.
Reisen bildet und verändert den Reisenden, besonders bei spirituellen Reisen, die als emotionaler Findungsprozess dienen. Sie schärfen den Blick auf das Wesentliche und fördern eine heilsame Wahrnehmung. Das Kirchenjahr bietet eine Reiseanleitung, die durch biblische und literarische Impulse neue Perspektiven eröffnet. Angela Madaus ist Historikerin und unterrichtet Geschichte, Politik und Französisch.
Der Griechenland-Mythos bei Nietzsche, Goethe, Hölderlin
Wie die Religion ist der Mythos eine Form der Weltdeutung. Die Grundkonstanten des Lebens (Tod, Liebe, Enttäuschung, Schuld und Erlösung) stellen das zeitlose Gerüst seiner Geschichten dar, das bei aller Konstanz in den Themen im Einzelnen durchaus wandlungs- und anpassungsfähig ist. Rituale und Symbole tauchen eine rituell verbundene Gemeinschaft in eine Aura des Sakralen, die den Alltag heiligt und mit der Welt versöhnt. Aufgrund seiner transzendentalen Verwurzelung überbrückt der Mythos daher verschiedene Zeiten und Welten und gibt der kausal bestimmten Welt einen höheren Sinn. Mit der Aufklärung wird der Mythos dem rationalen Denken jedoch verdächtig, bestenfalls wird er als Märchen abgetan. Seine magisch versöhnliche Kraft allerdings versiegt nicht. Sie bleibt durch die Jahrhunderte lebendig, in der Dichtung, der bildenden Kunst und der Religion.
Logos und Mythos
Die Bibel, Gründungsdokument einer Weltreligion, des Christentums, entstanden auf dem Boden eines mannigfaltigen geistigen Erbes, dessen Ströme ineinander geflossen sind: einerseits die griechische Sprache und Kultur, von der Weltmacht Rom in der Kaiserzeit absorbiert, die jüdische Verpflichtung auf Gesetz und Schrift und die Kultivierung der Religion durch den Monotheismus, die Prägung der jeweiligen Mehrheits-Gesellschaft durch die in der Diaspora zerstreuten Juden, - aber auch der in den biblischen Erzählungen verbliebene mythische Bodensatz auf der anderen Seite. So stellt die Bibel ein 2000 Jahre währendes und noch nicht abgeschlossenes Rezeptionsphänomen dar, aus dessen geistigem Fundus sich das Alltagsleben genauso speist wie die Kunst und die Literatur - zumindest in der westlichen Welt.