Gabriela Adameșteanu is een Roemeense romanschrijfster en essayiste, geroemd om haar scherpe verkenning van de menselijke psyche en maatschappelijke verschuivingen. Haar verhalen duiken in thema's als identiteit, herinnering en de zoektocht naar betekenis in het dagelijks leven, vaak geplaatst tegen de achtergrond van de Roemeense geschiedenis. Ze staat bekend om een schrijfstijl die gekenmerkt wordt door linguïstische precisie en een scherp vermogen om de subtiele complexiteit van interpersoonlijke dynamiek te vangen. Adameșteanu is een belangrijke stem in de hedendaagse Roemeense literatuur, die lezers aanspreekt met haar intellectuele diepgang en emotionele resonantie.
V Románe Gabriely Adamesteanovej Fontána di Trevi sa završuje osud emigrantky Leti?ie Braneovej, ktorá emigrovala do Francúzska a žije tam, ale často sa vracia do Rumunska, kde sa narodila a prežila mladosť. Jeden z dôvodov jej návratov do Bukurešti je pragmatický – reštitúcia rodinného majetku.Nie však jediný. Jej návraty sú predovšetkým spomienkami na minulosť, ktorú tam musí najskôr nájsť, aby sa s ňou mohla vyrovnať. V Bukurešti sa vždy ubytuje u svojich priateľov z mladosti Sultany a Aureliána, ktorí vystupujú v románe „naživo“, ale spolu s ostatnými evokovanými postavami predstavujú celú generáciu. Tú, čo v 50. rokoch poznala iba strach, neskôr žila veľmi opatrne a podozrievavo a až v čase zrelosti spoznala aj slobodu, ktorá sa ale rýchlo zvrhla na anarchiu. Aj preto je Fontána di Trevi – fikčný príbeh na pozadí dejinných udalostí – často označovaná ako román o postkomunistickom Rumunsku. Je to však aj kniha o ľudskej pamäti, o tom, ako možno zachovať kontinuitu alebo ako zmieriť minulosť s prítomnosťou. Titul románu je metaforou návratu, ktorý symbolizuje známa rímska fontána. Štýl románu je pútavý, predovšetkým vďaka neustálemu prelínaniu prítomnosti a nedávnej minulosti. Predstavuje reálie komunistického Rumunska, ktoré môžu vyvolať v tých, čo ich zažili, trpkú spomienku, v mladších zas smiech, údiv alebo aj nepochopenie.
Es begegnen sich Ost und West: Ein erfolgreicher rumänischer Emigrant entsagt der Heimat, an die er sentimental gebunden ist, und entscheidet sich für den vielversprechenden Westen. Christa, eine junge Deutsche, befindet sich im Kampf mit der Erinnerung an die Securitate. Die Härte des Exils und die Wehmut der Erinnerungen potenzieren sich paradoxerweise gegenseitig. Das Buch ist ins Englische, Italienische, Spanische, Ungarische und Bulgarische übersetzt worden.
Eine der wichtigsten und engagiertesten Stimmen der rumänischen Gegenwartsliteratur Letitia und Sorin arbeiten in einem Kulturinstitut im Rumänien der siebziger Jahre. Sie lieben sich – heimlich. Im Schatten einer Lenin-Statue oder in der schmuddeligen Wohnung eines Freundes. Sorin sucht die wahre Liebe und Letitia eine Flucht aus ihrem traurigen Eheleben. Beide sind sie gefangen in den Strukturen ihrer Familien und den Einschränkungen des kommunistischen Systems, kurz vor der Machtübernahme Ceauşescus. Eine Zwischenzeit, die von Freiheit, Sex, Konsum und Momentglück geprägt ist. Gabriela Adameşteanu gelingt es meisterhaft, die Geschichten mehrerer Generationen zu verweben und diese Zeit des Übergangs lebendig werden zu lassen. Ein Provisorium, das nach Glück und Sehnsucht schmeckt und nach ebenso viel Vergänglichkeit. »Gabriela Adameşteanu ist in die literarische Landschaft Rumäniens eingefallen wie ein Sonnenstrahl.« Lettre International
Die rumänische Suche nach der verlorenen Zeit. Die große Kunst des europäischen Erzählens im 20. Jahrhundert. Ein Klassiker, erstmals aus dem Rumänischen ins Deutsche übertragen »Der verlorene Morgen« umfasst bewegte Zeiten. Seine Handlung deckt das gesamte »kurze« 20. Jahrhundert ab. Seine Stimmen tragen durch die Jahrzehnte: Es entsteht eine panoramatische Geschichte eines ganzen Landes, gespiegelt in den Erlebnissen von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Von der Gossensprache über die Rhetorik der Staatspropaganda bis zu den Resten einer vergangenen Bildungsbürgerlichkeit, von Bewusstseinsströmen bis zu brillanten Dialogen zieht »Der verlorene Morgen« alle Sprachregister. »Der verlorene Morgen« ist ein Roman der Frauen und ein Roman des Alterns, in dem das Glück der Vergangenheit von Anfang an unter dem Unstern des persönlichen Scheiterns und der kollektiven Katastrophe des Krieges steht und an keinem Punkt ins Sentimentale oder Nostalgische abgleitet; vor allem aber ein Roman, der vom Leben und seinem Vergehen handelt. Das Kaleidoskop seiner unvergesslichen Figuren, Stimmen und Geschichten erzeugt eine den Leser mitreißende Melancholie.
Mit der Reife des Alters spürt sie den Unterschieden zwischen denen nach, die gingen, und denen, die blieben, sie überdenkt ihre Träume, von denen einer sie nicht verlassen hat: Ihr Leben in einen Roman zu verwandeln. Letitia Branea hat sich in ihrer neuen Welt eingerichtet, seit langem lebt sie mit ihrem Mann Petru Arcan in einer Kleinstadt im stillen ländlichen Frankreich . Doch kehrt sie regelmäßig nach Bukarest zurück, um das ehedem vom kommunistischen Ceaușescu-Regime konfiszierte „schöne Erbe“ eines Onkels zurückzuerhalten. Bei Sultana Morar, ihrer einzigen verbliebenen Freundin aus Studientagen, wohnt sie zu diesen Anlässen – und wird von der rumänischen Vergangenheit immer wieder schmerzlich eingeholt; zu der gehört ein weitverzweigter Familien- und Bekanntenkreis und das eng verwebte Leben zwischen den Generationen; den Eltern und den Kindern, die von den Dezembertagen des Jahres 1989, als die „Revolution“ eine neue Freiheit brachte, schon bald nichts mehr wissen wollen. Für sie, mit neuen Moden und Stilen vertraut, ist der berühmte Trevi-Brunnen in Rom das Sinnbild von Liebe, freiem Leben und Rückkehr. Ein Münzwurf. Ein Versprechen. Ein Tag Bukarest lässt in Bruchstücken ihre kollektiven wie intimen Erinnerungen wiederkehren, Erinnerungen an das gesellschaftliche Provisorium eines gelähmten Landes und an das amouröse Provisorium eines Lebens zwischen Ehemann und Geliebtem. Letitia Branea gleitet in ihren Selbstbefragungen von einem Land und einem Leben ins andere, aus der Vergangenheit in die Gegenwart: Die Ausgewanderte holen ihre rumänischen Tage ein. Gibt es ein zweites Leben? Was ist geblieben von der heimlichen Liebe, die sie mit dem politischen Opportunisten Sorin Olarau verband, der sie fallengelassen, verraten hat? Ihre Trennung hat sie an die Seite derer getrieben, die ins Exil gehen mussten. So wie Petru Sorin, der junge Universitätsdozent, den Letitia geheiratet hat, der seinen Beruf nicht mehr ausüben durfte und sich über den Weg durch deutsche Flüchtlingslager bei Radio Free Europe in München wiedergefunden, aber in Deutschland nie Fuß fassen konnte und rumänischen Boden nie wieder betrat. Erst als sie beide schon über 50 waren, haben sie sich in Deutschland wiedergefunden. Letitia Braneas Mantra im reif gewordenen Leben lautet: Ich bin eine andere geworden. Sie will nicht mehr eintauchen in die Geschichte der verlorenen Jahre, sie will auf die Überraschungen der Zukunft setzen. Mit all ihrer psychologisch raffinierten und eleganten Erzählkunst, die mehr denn je von lebendigen und temperamentvollen Dialogen des schier unüberschaubar reichen Personals je lebt, schreibt Gabriela Adameşteanu in der unterhaltsamen Selbstbeobachtung ihrer hellsichtigen Hauptfigur eine Chronik von fünfzig Jahren rumänischer Geschichte, entwirft sie ein atmosphärisches Panorama von Bukarest. Mit weiblicher Lebensklugheit und Klarsicht, mit kühlem Pathos folgt Gabriela Adameşteanus Prosa ihren großen Themen: Liebe und Verrat, Exil, Heimat, Fremde und fremde Heimat; Schuld und Versöhnung – und Alter. Gabriela Adameşteanus Frauengestalt Letitia Branea ist ihren Weg gegangen: Sie ist uns schon aus anderen Lektüreabenteuern vertraut. Als Hauptfigur ihrer Romane Der gleiche Weg an jedem Tag , der in den rumänischen 1950er und 60er Jahren angesiedelt war und in ihrem Buch Provisorium der Liebe (Aufbau 2021), das uns in die 70er führte. Mit Der Trevi-Brunnen hat diese rumänische „Suche nach der verlorenen Zeit“, Gabriela Adameşteanus die Jahrzehnte umspannende Letitia-Trilogie, ihren krönenden Abschluss gefunden.
Rumänien in den fünfziger Jahren: Letiţia Branea wohnt mit ihrer Mutter und dem Onkel zur Untermiete, der Vater sitzt im Gefängnis, ohne dass sie weiß, weswegen. Das junge Mädchen muss Tag für Tag erleben, wie ihre Familie drangsaliert und ihr Onkel von Denunzianten an seiner Arbeit als Wissenschaftler gehindert wird. Sie sehnt sich danach, der Enge der Provinz zu entkommen, ihre Träume und die ihres Onkels zu verwirklichen. Sie geht nach Bukarest, um zu studieren, doch die Geister der Vergangenheit folgen ihr. Der Makel ihrer Familie ist im Mädchenwohnheim und bei der universitären Obrigkeit längst bekannt. Und selbst die Liebe zu dem jungen Dozenten Petru Arcan, der ihr dabei hilft, das Buch ihres Onkels zu veröffentlichen, hat ihre Schattenseiten. Dennoch lässt Letiţia sich nicht entmutigen. Sie geht ihren Weg, an jedem Tag aufs Neue. DER GLEICHE WEG AN JEDEM TAG ist eine moderne Emanzipationsgeschichte, der lebhafte innere Monolog einer jungen Frau auf dem Weg zu sich selbst. Gabriela Adameşteanu gewann mit ihrem Aufsehen erregenden Debüt von 1975 auf Anhieb den Rumänischen Debütpreis sowie den Preis der Rumänischen Akademie. 2010 wurde der Roman für den renommierten Jean-Monnet-Preis für europäische Literatur nominiert.