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Günther Birkenfeld

    9 maart 1901 – 1 januari 1966
    Wolke Orkan und Staub
    Dritter Hof links
    Dit Schwarze Kunft
    Die schwarze Kunst
    Augustus
    Heimat. Erinnerungen deutscher Autoren
    • Ende der Zwanzigerjahre auf der Schattenseite von Babylon Berlin: In seinem 1929 erstmals erschienenen Roman stellt Günther Birkenfeld die Witwe Schwarzer mit ihren drei Kindern vor, die in den bedrückenden Verhältnissen einer Mietskaserne in Moabit leben. Die zwanzigjährige Erna verdient als Kontoristin eigenes Geld, verbraucht dieses jedoch nur für sich, der siebzehnjährige Paul ist arbeitsloser Schlossergeselle, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten versucht und sich schämt, seiner Mutter zur Last zu fallen, für das fünfzehnjährige Lenchen sind schöne Kleider und ein Schwof am Wochenende der Himmel auf Erden. Die kranke Mutter verdingt sich als Zugehfrau in einem vornehmen Haushalt, um die kleine Familie durchzubringen. Auf engstem Raum zusammenlebend, entdecken Paul und Lenchen ihre Gefühle füreinander, was Paul von Anfang an für verwerflich hält. Als er sich in ein anderes Mädchen verliebt, spitzt sich die Situation zu. Die Mutter, der die Kinder mehr und mehr entgleiten, greift zum Äußersten. Erhard Schütz ordnet in seinem Nachwort Birkenfelds Romandebüt, das große Resonanz erfuhr – Else Lasker-Schüler: „Er fasst den Diamant der Armut in dichterisches Gold“ –, in die Literatur der 1920er-Jahre ein und geht auf den damaligen Boom von Romanen über den „Kampf der Jugend“ ein.

      Dritter Hof links
    • »Ihm gelingt es, seiner Buchwelt, wie den wirklichen Malern ihren Bildern, Odem einzuflößen. Darum bleiben seine Menschen lebendig bis zum Schluß.« Else Lasker-Schüler Wolke – Orkan – Staub nannte Günther Birkenfeld seinen 1955 verfassten dreiteiligen Roman über Diktatur, Zerstörung und Neuanfang: Als erster erzählte Birkenfeld mit Wucht ein zusammenhängendes Panorama der Zeit von 1933 bis 1949. Günther Birkenfeld gehört zu den zu Unrecht vergessenen Schriftstellern in Deutschland. Wohl kein anderer Autor hat so früh die deutsche Lebenswirklichkeit während des Nationalsozialismus, den Schrecken des Luftkriegs, die unmittelbare Nachkriegszeit und die sich darin abzeichnende Spaltung Deutschlands im großen Zusammenhang dargestellt. Es ist eine Geschichte über Widerstand und Anpassung, über die ambivalente Rolle des preußischen Adels, über den kommunistischen Untergrund, über das Schicksal einer Gruppe Intellektueller, deren Lebenslinien sich treffen. Mittels filmisch anmutender Sequenzen und mit analytischer Schärfe erzählt Birkenfeld den Alltag der Menschen. »Wie haben wir das nur überlebt?«, fragen sich die Protagonisten nach Kriegsende. Und nicht ohne Schuld, nicht unbeschadet, nicht einfach auferstanden aus Ruinen schreibt sich ihr Leben nach 1945 fort.

      Wolke Orkan und Staub