Ja, es hat sie gegeben - eine eigenständige Rockmusik aus der DDR! Sie war die erste, die nicht allein mit elektronisch verstärktem Gitarrensound, sondern auch mit deutschen Texten das Lebensgefühl ihrer jungen Fans aus- und ansprach. Sie hatte viele Facetten, bestand nicht nur aus liedhaftem Beat und elegischen Balladen. Auch Jazzrock, Blues, Punk und erste Anklänge von Weltmusik fanden originäre Ausprägungen in dem kleinen, begrenzten Land, das seine musikalischen Inspirationen hauptsächlich von außen bezog. Vornehmlich aus dem Westen; aber auch aus Prag, Budapest oder Warschau. Die Rockzentren im eigenen Land waren Leipzig, Dresden und Berlin, wie auch die vielen kleinen Dorfsäle und Klubhäuser - vor allem im Süden der DDR - in denen Wochenende für Wochenende die Post abging. Wer mit dieser Musik aufgewachsen ist, kann sie bis heute nicht vergessen. Nach 1990 mehrfach tot gesagt, ist sie heute lebendiger denn je. Die alten Ostrockstars sind noch immer unterwegs, und neue sind hinzugekommen. Die Reise zurück ist also immer auch eine Reise nach vorn!
Bernd Lindner Boeken






Die Rockmusik begann vor über 50 Jahren ihren Siegeszug um die Welt. Auch in Deutschland gewann sie schnell eine immer größere Fangemeinde. Rockmusik steht bis heute für das Lebensgefühl, für Wünsche und Träume vor allem junger Menschen. In der Bundesrepublik und in der "DDR" war sie Teil unterschiedlicher Jugendkulturen - von den Halbstarken über die Hippies bis zu den Punks, Gothics, HipHoppern oder Ravern. Die Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung geht der Bedeutung der Rockmusik nach und beleuchtet dabei Parallelen und Unterschiede in Ost und West. Zahlreiche Abbildungen machen die große Bandbreite der Rockmusik und ihrer Anhängerschaft anschaulich und geben lebendige Einblicke in einen wichtigen Teil deutscher Alltagskultur
Diese großangelegte Retrospektive von Kunst, Kultur und Politik in Ost und West versucht erstmalig, die Durchlässigkeit der innerdeutschen Grenze zu beschreiben und sie anhand vieler Kunsterzeugnisse historischer Dokumente zu illustrieren. Wieweit wurde der scheinbare status quo der deutschen Teilung akzeptiert und welche Kräfte und Künste wirkten gegen seine Zementierung? Gab es neben einer Vielzahl privater Kontakte zwischen Künstlern, Kulturschaffenden und anderen Multiplikatoren aus Ost und West auch zwangsläufige Entwicklungen, die am Ende zum Zusammenbruch der DDR führten? Führte die deutsche Trennung zu unterschiedlichen ästhetischen Entwicklungen in der Kunst? Konnte das in den 1980er Jahren geschlossene deutsch-deutsche Kulturabkommen bestimmte politische Entwicklungen hemmen oder befördern? Inwieweit gelingt es heute, Trennung zu überbrücken und an einstmals gewonnene Positionen anzuknüpfen? Das durch seine Opulenz im Bildteil ausdrucksstarke und seine Essays auch zu scheinbar Randläufigem der deutsch-deutschen Geschichte hochinformative Buch besticht durch den unbedingten Willen, eine Brücke zu schlagen und noch immer bestehende Ressentiments zwischen Ost und West durch Zeitbetrachtungen auszuräumen.
Die Friedliche Revolution in der DDR war ein Ereignis von historischer Tragweite. Ihre Geschichte ist bis heute unzertrennlich mit einzelnen Losungen verbunden, die damals das Geschehen auf den Straßen des Landes nachhaltig geprägt haben. Sie ragten aus Tausenden originellen Rufen und Transparenten heraus, weil sie die Konflikte, Hoffnungen und Emotionen jener Tage in wenigen Worten überzeugend auf den Punkt brachten. Warum das so war, wer und was hinter ihrer Entstehung stand und warum einige der Losungen bis heute nachwirken – davon berichtet die vorliegende Publikation.
In der DDR sind 40 Jahre lang Gemälde, Grafiken, Wandbilder und Plastiken geschaffen worden. Im Auftrag des Staates, der SED und deren Massenorganisationen; vor allem aber aus dem individuellen Antrieb der Künstler, die sie umgebende Welt mit ihren Mitteln abbilden, erklären und hinterfragen zu wollen. Nähe zum „Sozialismus in den Farben der DDR“ stellte sich dabei mit den Jahren immer seltener ein. Dafür wuchs bei vielen Künstlern - deutlich sichtbar - die Distanz in Form und Inhalt. Der vom Staat vorgegebene Stil des „Sozialistischen Realismus“ konnte sich nie wirklich durchsetzen. Um dieses heterogene künstlerische Erbe wie auch seine Schöpfer ist in den zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnten intensiv diskutiert und gestritten worden. Anfangs wurde mit Ausstellungen und Publikationen immer wieder versucht, sie pauschal als „Staatskunst“ und „Staatskünstler“ abzuwerten. Erst langsam setzen sich differenziertere Sichten auf die bildende Kunst aus der DDR durch. Das vorliegende Buch will einen Beitrag dazu liefern, diese Kunst in ihrer ganzen Vielfalt wie auch Widersprüchlichkeit zu zeigen. Berichtet wird zugleich über die große Resonanz, die viele Werke und Künstler bei den Betrachtern in der DDR (und darüber hinaus) gefunden haben. In dem reich bebilderten Band sind ausgewählte dieser Werke zu sehen, wie auch künstlerische Arbeiten, die in der DDR neue Trends setzen.
Bekannt wurde Johannes Hegenbarth (1925 - 2014) als Schöpfer des „MOSAIK von Hannes Hegen“, dem er weit mehr als 20 Jahre seines Lebens widmete. Die anderen Facetten seines Wirkens als Karikaturist und freier Grafiker blieben der Öffentlichkeit weitgehend verborgen. Erst in hohem Alter entschloss sich Johannes Hegenbarth, aus seinem Leben zu erzählen und sein Privatarchiv zugänglich zu machen. So ist noch unter seiner Mitwirkung der Grundstein zu dieser Biografie gelegt worden. Sie beruht auf seinen Erzählungen, den Berichten derjenigen, die ihm in den letzten Jahren nahestanden und dem, was aus seinem Nachlass als Quelle nutzbar war. Mit dieser Taschenbuch-Ausgabe, die bisher unveröffentlichte private Fotos und Beispiele aus seinem vielgestaltigen künstlerischen Schaffen enthält, wird die Geschichte fortgeschrieben.
Von Müllstation zu Grössenwahn
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Verweigerung und Exzess gegen den grauen Alltag des Ostens - das ist Ostpunk. Zu Beginn der 1980er Jahre ist Punk als jugendkultureller Stil auch in der DDR-Provinz angekommen. 1983 findet in Halles Christuskirche das erste Punkfestival der DDR statt, zu dem schrille Gestalten aus der ganzen Republik anreisen. Der Staat muss sich auf Kontrolle und Lenkung beschränken, denn seinen Organen gelingt es nicht, diesen Aufbruch der Jugend zu verhindern. Das Buch erscheint anlässlich der Ausstellung „too much future / Punk in der DDR“ im Stadtmuseum Halle vom 18.1. bis 23.3.2008.