Glanz, Gloria und Gehorsam Die Geschichte Preußens ist eine Geschichte voller Widersprüche. Militarismus und preußische Tugenden stehen im Gegensatz zu der kulturellen Hochburg, dem Liberalismus und Fortschrittsstreben. Die Autoren, Koryphäen der Preußenforschung, liefern einen sehr gut lesbaren Überblick über die preußische Geschichte vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis zum dramatischen Ende in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dabei hinterfragen sie die verbreiteten Klischees und Vorurteile, aber auch die vorbehaltlose Bewunderung für den preußischen Staat. Neben der chronologischen Darstellung der Ereignisse gibt es einen umfangreichen Teil zu Staat und Gesellschaft: u. a. über das Dreiklassenwahlrecht, Universitäten und Wissenschaft oder die Entwicklung vom Agrar- zum Industriestaat. Große Persönlichkeiten wie Bismarck, die Moltkes und Gräfin Dönhoff werden in eindrucksvollen Biogrammen portraitiert. Darüber hinaus schildern die Autoren die entscheidenden Schlachten wie z. B. Leuthen und Tannenberg.
Burkhard Köster Boeken



Mit dem dritten Band der Reihe „Der Bundestagsausschuss für Verteidigung und seine Vorläufer“ präsentiert das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) Experten und Interessierten aus den Bereichen Politikwissenschaft, Militärgeschichte, Sozialwissenschaft, Zeitgeschichte und Biografieforschung einen beachtenswerten Quellenkorpus. Die dort abgedruckten Sitzungsprotokolle von September 1954 bis Juli 1955 dokumentieren wichtige Themen aus der Frühphase der Wiederbewaffnung wie z. B. Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO, Aufbau der künftigen Bundeswehr, Innere Führung und Kriegsbilder. In diese Zeit fallen die ersten selbstständigen Entscheidungen von Bundesregierung, Bundesrat und Bundestag im Bereich Verteidigungs- und Sicherheitspolitik.
Der Autor untersucht den Umgang der k. k. Armee mit dem revolutionären Transportträger Eisenbahn gleichsam von der Stunde Null bis zu seinem vollständigen Gebrauch als operatives und strategisches Mittel der Kriegführung. Dabei wird deutlich, daß die österreichische Entwicklung in der Frühphase der Eisenbahn als Modellfall für die Denkstrukturen und den Bewußtwerdungsprozeß in anderen europäischen Armeen gelten kann. Über den bislang unbeschriebenen Friedens- und Einsatzbetrieb sowie die logistischen, operativen und strategischen Entwicklungstendenzen hinaus zeigt die Arbeit, daß einige seit über hundert Jahren gültige Facetten im militärhistorischen Bild des Habsburgerreiches neu einzuordnen sind.