„Gerade für die aktiv Unterrichtenden, die permanent mit der Notwendigkeit konfrontiert sind, auf aussagekräftige und signifikante Materialien zurückzugreifen, steht mit dieser Reclam-Reihe eine - zumal kompetent erschlossene - Fundgrube zur Verfügung, deren Nützlichkeit über jeden Zweifel erhaben ist.“ (Werner Ripper, 'Informationen für den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer')
Zur Situation der Katholiken in Kirche, Gesellschaft und Universität
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Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts jedoch wurden diese Vereine und Verbände allmählich in die kirchliche Struktur eingebunden. Während der Einfluss der Bischöfe auf das Laienengagement größer wurde, relativierte sich der Radius der Aktivität der Laien. Dieser Strukturwandel bedeutete nicht nur eine Verkirchlichung, sondern führte gewissermaßen auch zu einer Entweltlichung. Die heute erkennbaren Folgen sind eine Schwächung der Position der Kirche und eine Veränderung ihres Erscheinungsbildes in der Öffentlichkeit.
In der Bundesrepublik Deutschland setzte in den 1950er Jahren ein weitreichender gesellschaftlicher Wandel ein: Das Ende der Adenauer-Ära kündigte sich an. In der Wirtschafts-, Arbeits- und Lebenswelt vollzogen sich grundlegende Veränderungen: Gleichstellung der Frau innerhalb der Familie, Einführung der gleitenden Arbeitswoche und die Veränderung der Sozialhilfe waren nur einige äußere Anzeichen. Kirche und Katholizismus in Deutschland wurden in diesen grundlegenden politischen und gesellschaftlichen Wandel einbezogen. Dieser Dokumentenband legt für Wissenschaft und Forschung mehr als 300 kritisch kommentierte Konferenzprotokolle, Berichte und Briefe aus den Aktenbeständen der Erzbischöfe von Köln sowie von München und Freising vor. Sie ermöglichen einen unmittelbaren Einblick in das Denken und Handeln der katholischen Bischöfe am Vorabend der »langen sechziger Jahre« in Deutschland und des epochalen Zweiten Vatikanischen Konzils.