Gerhard R. Kaiser Boeken






Tiefurt
Literatur und Leben zu Beginn von Weimars großer Zeit
"Der kleine Ort Tiefurt, drei Kilometer östlich von Weimar gelegen, bildete um 1780 ein frühes Zentrum des von Weimar ausgehenden kulturellen Aufbruchs. Hier lebte seit den 1780er Jahren die verwitwete Herzoginmutter Anna Amalia und initiierte mit einem kleinen Kreis von Freunden und Vertrauten verschiedene kulturelle Aktivitäten. So entstand hier einer der ersten englischen Parks auf deutschem Boden, Goethes Singspiel »Die Fischerin« wurde im Park in einer neuen Form des Freilichttheaters uraufgeführt, und das handschriftlich zirkulierende »Journal von Tiefurt« mit seinen darin veröffentlichten Gedichten, Essays, Übersetzungen und Rätseln entwickelte sich zu einem reizvollen Spiegelbild der höfischen Kultur im klassischen Weimar. Noch in seinen letzten Lebensjahren wies Goethe Eckermann eindringlich auf die Ergiebigkeit des Stoffes hin und versuchte, ihn dazu zu bewegen eine Betrachtung über Tiefurt zu verfassen: »Scheuen Sie die Mühe nicht, studieren Sie alles wohl und stellen Sie es dar; der Gegenstand verdient es. Ich selbst hätte es längst gemacht, allein ich kann es nicht, ich habe jene bedeutenden Zustände selbst mit durchlebt, ich bin zu sehr darin befangen, so dass die Einzelheiten sich mir in zu großer Fülle aufdrängen.« - Eckermann hat sich dieser Mühe nicht unterzogen. Jetzt allerdings ist Gerhard R. Kaiser in sieben, vielfach miteinander verwobenen Studien Goethes Aufforderung nachgekommen. Und in einer Abschlussbetrachtung spannt er in einer bemerkenswerten Eloge auf die Literatur und ihre besondere Bedeutung den Bogen vom beschaulichen Tiefurt des 18. Jahrhunderts bis in unsere gegenwärtige, mit vielfachen Problemen belastete Welt"--Dust jacket
Keller - Mansarde - Einsiedelei
Imaginäre Orte des Dichtens. Auch eine Literaturgeschichte
Der neu konzipierte und überarbeitete Band behandelt den Zeitraum von 1945 bis 1968. In neun, literarischen Gattungen gewidmeten Hauptkapiteln werden zeittypische Autoren vorgestellt und signifikante Textausschnitte ihrer Werke geboten.
Warum Bertuch? Friedrich Justin Bertuch (1747-1822) war im Weimar Carl Augusts und Goethes eine bedeutende, noch immer unterschatzte Gestalt- als Schatullier und Geheimsekretar des Herzogs, als Autor, Ubersetzer und Herausgeber, als Buchhandler, Verleger, Industrieller, nicht zuletzt als Kommunalpolitiker und politischer Publizist. Die Beitrage vergegenwartigen ihn in seinen vielfaltigen Begabungen und Tatigkeiten wie in seiner programmatischen und praktischen Konsequenz. Mit ihr wute er sich nicht nur personlich und okonomisch, sondern durchaus auch konzeptionell und vorubergehend selbst politisch als selbstandige Groe in einem schwierigen Umfeld zu behaupten.
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Deutsche Berichte aus Paris 1789-1933
Zeiterfahrung in der Stadt der Städte
Die kommentierte Textsammlung dokumentiert anderthalb Jahrhunderte anhaltender deutscher Faszination durch die französische Metropole. Unter den großen Zielen ragt Paris zwischen 1789 und 1933 für deutsche Reisende besonders hervor. Während dieser anderthalb Jahrhunderte erfuhren sie die französische Metropole nicht nur als sprachliche, ethnische und kulturräumliche Fremde, sondern auch als einen Ort der fortgeschrittenen Moderne. Meist unausgesprochen suchten sie an ihm Orientierung auf dem Weg in die eigene Zukunft. Spätestens mit dem Ersten Weltkrieg erlosch die utopische Leuchtkraft von Paris. Die Stadt wurde nun von vielen Autoren in weltgeschichtlicher Perspektive als eine Stadt der Vergangenheit vergegenwärtigt. Die über 200 Texte sind in dichter Folge chronologisch angeordnet. Sie präsentieren eine Vielfalt an Themen und sind fokussiert auf den Aspekt »Zeiterfahrung«. Neben bekannten kommen zahlreiche vergessene Autoren zu Wort, darunter etwa Ida Kohl oder Paul Cohen-Portheim, die eine Wiederentdeckung lohnen.
Deutsche Berichterstattung aus Paris
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Paris war lange Zeit ein, ja der maßgebliche kulturräumliche Orientierungspunkt auf dem Weg der Deutschen in die Moderne. Die sieben Beiträge des Bandes decken den Zeitraum 1798 bis 1933 ab. Behandelt werden unter anderem der von Benjamin wiederentdeckte Eduard Kolloff, Theodor Wolff und Friedrich Sieburg. Zur Sprache kommen die Parisdarstellungen deutscher Autorinnen um 1848 (u. a. Ida Kohl, Fanny Lewald und Sophie Leo). Den Kontrastfolien 'London' und 'USA' gelten Beiträge zu Bertuchs Zeitschrift 'London und Paris' und zu den Parisvisionen der 1920er Jahre. Als Rezensenten des seinerzeit berühmten französischen Gemeinschaftsunternehmens 'Paris, ou le livre des cent-et-un' treten Goethe und Börne postum in einen kritischen Dialog. Ein eigener Beitrag vergegenwärtigt die ersten Pariser Omnibusse als Orte einer gerade von Deutschen fasziniert erlebten Egalität.
Die Bedeutung von Mme de Staëls erstem Deutschlandaufenthalt von 1803/1804 für die französische Rezeption der deutschen Frühromantik ist bereits unter vielfältigen Gesichtspunkten untersucht worden. Für die andere Seite dieses Transferprozesses, also für die Wahrnehmung von Person und Werk Mme de Staëls in Deutschland, besonders für die Zeit vor ihrem ersten Deutschlandbesuch, existieren bislang nur wenige, punktuelle Untersuchungen. Der vorliegende Band, hervorgegangen aus einer internationalen Tagung des Jenaer Sonderforschungsbereichs 482 „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800“, bietet erstmals eingehende Untersuchungen der wechselseitigen Voraussetzungen der über Mme de Staël verlaufenden kulturellen Transferprozesse. Ausgehend von der Prämisse, daß die Begegnung zwischen der prominenten Gegnerin Napoleons und den deutschen Literaten - besonders den 1803/1804 in Weimar und Jena versammelten - auf beiden Seiten dadurch geprägt war, daß es galt, kulturelles Prestige in einer gesamteuropäischen Krisensituation politisch zu nutzen, wird exemplarisch die deutsche Rezeption des Staëlschen Werks von den Frühschriften bis zu De l'Allemagne analysiert, wobei ein besonderes Interesse der Auseinandersetzung deutscher Schriftstellerinnen (Bettine von Arnim, Therese Huber, Rahel Varnhagen) mit der umstrittenen und doch auch modellbildenden französischen Autorin gilt.
Der Dichter Wulf Kirsten hat drei Optionen zu einem unverwechselbaren Idiom zusammengeführt: eine ideologieresistente Faszination durch die Sinnlichkeit der Sprache; die Weigerung zwischen den Alternativen eines ästhetisch biederen 'sozialistischen Realismus' und eines 'dunklen' Modernismus zu wählen; schließlich die Orientierung an der Lyrik als dem Maß allen dichterischen Sprechens. Der Band dokumentiert die im Jahre 2003 erfolgte Verleihung der Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität an Wulf Kirsten und nimmt den 70. Geburtstag des Autors zum Anlass eines ersten umfassenden Rückblicks auf das Werk. Im Mittelpunkt steht das leitende Konzept der 'Landschaft', zu dem Wulf Kirsten selbst einen neuen Text beigesteuert hat, es werden jedoch auch andere, bisher weniger beachtete Facetten seiner Poetologie in den Blick genommen. Darüber hinaus enthält der Band sieben neue Gedichte Wulf Kirstens, ein aufschlussreiches Interview, eine Bibliographie, und einige Photographien.