Daniel Dubbe Boeken






Die Erinnerungen an das Leben am Jungfernstieg in den 1960er Jahren zeichnen ein Bild von einer Zeit voller intellektueller Auseinandersetzungen und künstlerischer Inspiration. Der Autor reflektiert über seine Lektüre von Philosophen wie Bloch, Marcuse und Adorno sowie über den Einfluss von Schriftstellern wie Camus und Sartre auf seine Ambitionen, selbst Schriftsteller zu werden. Die Erlebnisse sind geprägt von der Begegnung mit verschiedenen Charakteren, die entweder Helden waren oder das Potenzial dazu besaßen, während die Abwesenheit persönlicher Aufzeichnungen die Nostalgie verstärkt.
In den turbulenten Siebzigern in Hamburg kämpft der junge Daniel Dubbe darum, als Schriftsteller Fuß zu fassen und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Ablenkungen durch seinen Mitbewohner Alfred und die faszinierende Maya erschweren seinen Weg. Die damalige Literaturszene mit prominenten Figuren wie Rolf Dieter Brinkmann und Christoph Derschau wird lebendig, während der Roman die sexuelle Aufbruchstimmung dieser Zeit einfängt und die Herausforderungen eines unbekannten Debütanten beleuchtet.
Daniel Dubbe, 1942 in Hamburg geboren, studierte Romanistik und Germanistik. Er arbeitete von 1975 bis 2007 für Rundfunk und Printmedien, übersetzte und schrieb Drehbücher. Zu seinen Werken zählen eine Biografie über Hans Erich Nossack und die Hamburg-Saga. Seine Romane wurden als bedeutend hervorgehoben.
Richard C. Karter wird von der Hamburger Detektei nach Madagaskar geschickt, um seinen verschwundenen Kollegen Holger Markmann zu suchen. Im Dschungel trifft er auf verschiedene Charaktere, darunter den Gouverneur und einen Polizeichef. Schließlich findet er den russischen Schriftsteller Sergej Limonov unter unerwarteten Umständen. Daniel Dubbe bietet in diesem Kriminalroman literarische Anspielungen und präzise Details. Auch als Reiselektüre geeignet!
Egozentrik, Überempfindlichkeit, Hitler-Schwärmerei: Daniel Dubbe hat es mit seinen Künstlerfreunden wirklich nicht leicht. Und das Liebesleben wird mit fortschreitendem Lebensalter ebenfalls nicht rosiger. Mit „Der Salonfaschist und andere beste Freunde“ legt Dubbe nunmehr den Schluss seiner Hamburg-Tetralogie vor. Kurt Pohl, sein erster Verleger, verglich Dubbe einmal mit einem Rennläufer, der mit einer Helmkamera unterwegs ist. Immer mitten im Geschehen und doch außen vor. Bei aller Rasanz findet Dubbe en passant ausreichend Zeit bei antiken Philosophen das Wesen der Freundschaft zu studieren, die eigenen Bücher als Fanal gegen die Gleichgültigkeit des Literaturbetriebs zu verbrennen, mit Michel Houellebecq auf der Bühne und mit Frédéric Beigbeder im Café zu sitzen – und damit sein hanseatisches Biotop zu verlassen. Ein Rezensent, Martin Willems, war bei Lektüre Dubbes schlichtweg „vollkommen glücklich“, ein anderer, Henryk M. Broder, wunderte sich sehr darüber, dass dieser Autor bei uns nicht berühmter ist.
Zwischenlandung
Vom Reisen
Ende der 1970er begannen Dubbes Wanderjahre. Nach einer Dekade überdimensionierter politischer Träume wurde zum „langen Marsch durch die Institutionen“ geblasen. Er begann ihn auf seine Weise, indem er verreiste. So was nannte man „Eskapismus“, politisch gesehen etwas ganz Verdammungswürdiges. Doch was gab es für die Lebenslust und den Erlebnisdrang Besseres als in die Ferne zu schweifen? Zu seinem Glück saßen in einigen Redaktionen damals noch Schriftsteller und nicht nur Journalisten. Diese fest angestellten Schriftsteller waren Liebhaber freierer, subjektiver Ausdrucksformen. Sie erkannten sich irgendwie in Dubbe wieder. Während sie lieber im Lande blieben, ihre sicheren Gehälter einstrichen und in den Ferien nach Norderney fuhren, schickten sie ihn stellvertretend auf Weltreise.