5 Kongressbeiträge und 4 Seminarberichte. Band 36.
Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt fördert zeitgenössische Musik aller Bereiche und ihre pädagogische Vermittlung. Das thematische Spektrum reicht von der Tradition der kompositorischen Avantgarde über Klangkunst, Performance, Neue Medien und grenzüberschreitende Konzepte bis zur Improvisation, zum Jazz und zur Musik der Jugendkulturen.
In dem vorliegenden Band wird zum ersten Mal eine geschlossene Darstellung einer Kunstform vorgenommen, deren Wurzeln weit in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Was damals als sogenannte Musikalisierung der Künste begann, setzte sich in Aneignung räumlicher Eigenschaften in der Musik und zeitlicher Dimensionen in der Bildenden Kunst fort. Klangkunst resultiert aus dem Bemühen der Künstler, die Gattungsgrenzen zu überschreiten. In der ersten Jahrhunderthälfte wirkte in der Idee einer Kunstsynthese der Traum vom Gesamtkunstwerk weiter, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigten sich hingegen an tönenden Objekten und in klingenden Räumen eher Züge einer neuen Kunstform. Dieser Band resümiert die geschichtlichen Voraussetzungen. Er enthält den Entwurf einer neuen ästhetischen Theorie, welche die Klangkunst zum Paradigma der Kunst- und Musikentwicklung im 20. Jahrhundert macht. Darüber hinaus stellt er die einzelnen Phänomene von Klangskulpturen, Musik im öffentlichen Raum, Klanginstallationen und musikalischen Raumkompositionen vor. Ergänzende Illustrationen und Künstlerbiographien bündeln auf engem Raum Informationen. So entstand ein Handbuch, das sowohl für den neugierigen als auch den musikwissenschaftlich arbeitenden Leser gedacht ist. Was aber den Klang zu einem Medium machte, das wie kein zweites faszinierte, ist eine Frage, die nur jeder für sich durch eine unmittelbare ästhetische Erfahrung beantworten können wird.
Im Sommer 2006 trifft sich die internationale Klangkunstszene zur umfangreichsten Bestandsaufnahme aktueller Soundart in Berlin. „sonambiente“, das sechswöchige 'festival für hören und sehen', präsentiert maßgebliche Protagonisten ebenso wie neue Talente und vermittelt die inzwischen alle Einzelkünste umspannende Klangkunst einer breiten Öffentlichkeit. „sonambiente“ fand bereits einmal statt: Beim Festival 1996 erlebten rund 50000 Besucher Projekte von mehr als 100 beteiligten Künstlern. Die reich bebilderte Publikation „sonambiente berlin 2006“ zeichnet die relevanten Entwicklungslinien in der künstlerischen Produktion der vergangenen Jahre nach, unterzieht sie einer kritischen Darstellung und präsentiert auf der Höhe der Zeit neue und neueste Projekte.