Nach der Gründung in Palästina vor Akkon 1190 und der Erhebung zum Ritterorden 1198 breitete sich der Deutsche Orden rasch aus, erwarb Ländereien, Burgen und Herrschaften im Heiligen Land, in den Reichen am Mittelmeer, in Deutschland und vor allem in Preußen und Livland. In den baltischen Ländern baute er viel beachtete Herrschaften auf. Nachdem der Orden seine Legitimation seit dem Ende des 14. Jahrhunderts eingebüßt hatte, verlor er allmählich seine Herrschaften im Baltikum und wurde im Zuge der Reformation auf das Deutsche Reich beschränkt. Nach dem Ersten Weltkrieg wandelte er sich in einen Priesterorden um, als der er mit Zweigen der Schwestern und Marianer noch heute besteht. Besonders im Mittelalter erlangte der Orden weit über den deutschsprachigen Bereich hinaus Anerkennung und wurde von der Adelswelt Europas unterstützt. Schon im späten Mittelalter wandelte er sich von einem religiös geprägten Orden zu einer Adelskorporation, eine Entwicklung, die sich in der Neuzeit noch verstärkte. Der Autor schildert eindrucksvoll, wie der Deutsche Orden im Laufe der Generationen auf vielfältige Situationen reagieren musste, wie er sich mit internen Kämpfen und mit von außen herangetragenen Herausforderungen auseinander zu setzen hatte.
Klaus Militzer Boeken






Der Verfasser untersucht die Verwaltungsorganisation des Heilig-Geist-Ordens in Oberdeutschland, die Herkunft der Spitalmeister und Ordensbrüder, die Einflussnahme des Landesherrn, die wirtschaftlichen Grundlagen des Spitals, etwa die Erwerbung der Güter und deren Umfang sowie die Almosensammlung, die Landwirtschaft mit Ernteerträgen und Anbaumethoden, die wirtschaftliche und soziale Lage von Handwerkern, Tagelöhnern und dem Gesinde sowie Einnahmen und Ausgaben des landwirtschaftlichen Großbetriebs.
Zentrale und Region
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Der Autor ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Historiker der Deutschordensgeschichte, dessen Arbeiten auch im Ausland hohe Beachtung erfahren. Er bewegt sich auf drei Gebieten der Deutschordensgeschichte gleichermaßen, in Preußen, in Livland und im Deutschen Reich. Seine große Stärke ist die Quellennähe mit kritischer Interpretation, wobei er stets den Orden als Gesamtheit im Blick hat. Die anlässlich des 75. Geburtstages vorgelegten 27 Beiträge der Jahre 1968-2008 reichen von einer Hochmeisterbiographie über die Diskussion zur Entstehung der Kammerballeien, der Vorstellung des Ordenszugangs, der Hospitaltätigkeit, der Visitationen, Finanzfragen im europäischen Zusammenhang wie Fragen nach dem Selbstverständnis des Ordens, aber auch zur Jagd wie zum Wein, zu Kirche und Grundherrschaft, zur Einbindung in die Adelswelt bis hin zu Beiträgen über einzelne Kommenden. Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, Band 13.
Klaus Militzer: Unterschiede in der Herrschaftsauffassung und Herrschaft und Verwaltung in den Zweigen des Deutschen Ordens Lotan Shlomo: Governing the Teutonic Order from „Outremer“ - The Teutonic Headquarters Competing in the Last Era of the Latin Kingdom of Jerusalem Helge Wittmann: Netzwerke und Karrieren von Thüringern im frühen Deutschen Orden Bernhart Jähnig: Herrschaftsverständnis und Herrschaftsverwirklichung beim Deutschen Orden in Preußen Johannes A. Mol: Priesterbrüder in Friesland und der Ballei Utrecht während des Mittelalters Libor Jan: Zu den Beziehungen zwischen der Deutschordensballei Böhmen, dem Böhmenkönig und dem Hochadel Roman Czaja: Die Ritterbrüder des Deutschen Ordens und die städtische Gesellschaft in Preußen bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts Kristjan Toomaspoeg: Die Behauptung des Deutschen Ordens in Italien Juhan Kreem: Wie landfremd war der Deutsche Orden in Livland? Regionale und interregionale Beziehungen des Deutschens Ordens im 16. Jahrhundert Udo Arnold: Deutschmeister, Administrator des Hochmeistertums in Preußen, Hoch- und Deutschmeister Jozef Mertens: Adel, Ritterorden und Militärdienst am Beispiel der Ballei Biesen im 16. bis 18. Jahrhundert Karl Murk: Die Ritterbrüder der Ballei Hessen - Herkunft, Habitus, Vernetzung Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, Band 12.
Verwaltete Herrschaft
Die kurkölnischen Residenzen im Spätmittelalter
Erstmals wird mit dem vorliegenden Buch eine Untersuchung zu den spätmittelalterlichen Residenzen der Kölner Kurfürsten und Erzbischöfe samt deren Verwaltungspersonal publiziert. Im Mittelpunkt stehen die rheinischen Orte Bonn, Bad Godesberg, Brühl und Poppelsdorf sowie Arnsberg für den westfälischen Teil des kurkölnischen Territoriums. Auch die bedeutenden Städte Köln und Soest werden thematisiert, wenngleich sie aufgrund ihrer emanzipatorischen Entwicklung als Residenzen nicht in Frage kamen. Tatsächlich ist das südliche Rheinland um Bonn seit dem Spätmittelalter das eigentliche kurkölnische Kernland. Zwar bilden sich erst in der Neuzeit Residenzen als die Orte aus, an denen sich die Verwaltung konzentrierte, dauerhaft etablierte und sich ihre Funktionsträger überwiegend aufhielten, aber es gab schon im Spätmittelalter wirkmächtige Ansätze zu solchen Residenzbildungen. Auf sie richtet sich die Perspektive der vorliegenden Arbeit, die sich als Beitrag zur allgemeinen Residenzenforschung versteht.
Die Urkunden der Deutschordenskommende St. Katharinen zu Köln
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Mit dem Fundus St. Katharinen aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln wird der Urkundenbestand der wichtigsten Kommende der Ballei Koblenz zugänglich gemacht. Da das Archiv am 3. März 2009 einstürzte, sind die geretteten Originalurkunden für ungewisse Zeit unbenutzbar. Daher ist der Herausgeber, der jahrzehntelang als Archivar im Stadtarchiv gearbeitet hat, mit seinen Mitarbeitern den Weg der Verzeichnung als Vollregesten gegangen, der zwar sehr viel mühsamer ist als bei Kurzregesten, die Originale durch ihre viel weitergehenden Angaben auf weite Strecken jedoch ersetzen kann. Dabei kam ihnen die Kenntnis der Originale entgegen, doch sind auch alle technischen Hilfsmittel wie Sicherheitsfilme und Digitalisate genutzt worden, wenngleich sie die Einsicht in die Originale nicht vollständig ersetzen können. Auf diesem Wege sind 1584 Regesten erstellt, die in einem zweibändigen Werk vorgelegt werden. Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, Band 16/I und 16/II.
Stadtkölnische Reiserechnungen des Mittelalters
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Von Akkon zur Marienburg
Verfassung, Verwaltung und Sozialstruktur des Deutschen Ordens 1190-1309