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Reinhold Lütgemeier-Davin Boeken






Kurt Hiller und die Frauen
Beiträge einer Tagung in der Villa Ichon, Bremen 2016
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Kurt Hiller (1885-1972) und die Frauen ist das Thema einer Tagung der Kurt Hiller Gesellschaft in Bremen 2016, die die vielfältigen Beziehungen des assimilierten Juden, bekennenden Agnostikers und homosexuellen Schriftstellers untersucht. Die Beziehungen, die Hiller pflegte, sind oft gegensätzlich und widersprüchlich. Sie reichen von einer engen Mutter-Sohn-Bindung über eine tragisch endende Zweckehe mit einer heterosexuellen Frau bis hin zu Sachkameradschaften mit emanzipierten, sozialpolitisch oder künstlerisch engagierten Frauen. Auch erbitterte Feindschaften mit Personen, die Hiller öffentlich angriffen, werden beleuchtet. Diese komplexen Beziehungsgeflechte zeigen Aspekte von Freundschaft, Zuneigung, Heroisierung und Verachtung sowie antifeministische und sexistische Verirrungen. Im Fokus steht nicht der analytische Essayist, sondern der Mensch Hiller, der zwischen cholerischen Ausbrüchen, Liebenswürdigkeit und Bewunderung für die Schaffenskraft von Frauen schwankt. Die Analysen stammen von Fachleuten, die mit Hillers Lebenswerk bestens vertraut sind.
Lithographien pazifistischer Persönlichkeiten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, angefertigt von dem einst berühmten Pressezeichner Emil Stumpp (1886–1941), ergänzt durch Aquarelle, Holzschnitte und Fotos, setzen die Friedensbewegung der Zwischenkriegszeit ins Bild. Emil Stumpp arbeitete zwischen 1926 und 1933 für den „Dortmunder General-Anzeiger“, die auflagenstärkste Tageszeitung außerhalb der Hauptstadt Berlin, ein renommiertes Gesinnungsblatt mit demokratisch-republikanisch-pazifistischer Tendenz. Er gab nicht nur bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik, Diplomatie, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Sport ein markantes Gesicht, auch die „Köpfe der Friedensbewegung“ fanden nicht selten auf der Titelseite Platz: in Friedensverbänden Tätige, Schriftsteller, Publizisten, Künstler, Wissenschaftler, Politiker, Militärsachverständige, die zum Pazifismus konvertiert waren. Emil Stumpps Köpfe machen so das internationale pazifistische Netzwerk optisch sichtbar, das eine konkrete Alternative zu Nationalismus, Militarismus und Faschismus bot. Über widerstreitende Konzepte zur Friedenssicherung informiert der Band ebenso wie über das Verhältnis der Friedensbewegung als nicht-gouvernementales Organisationsgeflecht zur politischen Macht, über Erfolge der Bewegung in den „Goldenen“ Zwanziger Jahren sowie über deren Niedergang im Zusammenhang mit den politischen Verwerfungen gegen Ende der Weimarer Republik.