Im Band 9 der Reihe „Lingener Beiträge zur Theaterpädagogik“ werden drei Abschlussarbeiten von Studierenden des Instituts für Theaterpädagogik an der Stiftung Fachhochschule Osnabrück präsentiert, die zwischen 2007 und 2008 entstanden sind. Karina Behrendt eröffnete den Reigen, während Claudia Krauss und Teresa Rosenkrantz ihren Ansatz aufgriffen und den gedanklich-sprachlichen Prozess in ihre Themen einfließen ließen. Der Austausch zwischen den Autorinnen, insbesondere mit Behrendt, förderte einen Paradigmenwechsel hin zur subjektiv-phänomenologischen Reflexion im Studium. Ihre gemeinsame Entscheidung, zentrale Kategorien der Theaterpädagogik zu beleuchten, führte zur Zusammenführung ihrer Arbeiten. Die Veröffentlichung der Abschlussarbeiten soll eine Diskussion über Form, Inhalt und Bedeutung schriftlicher Prüfungsleistungen im fachwissenschaftlichen Kontext anregen. Die Autorinnen haben die Texte selbst redigiert, trotz ihrer geografischen Zerstreuung nach dem Studium. Ihre Motivation, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, blieb auch nach der Prüfung bestehen. Als Prüfer erlebte ich, dass die in den Arbeiten sichtbar werdende Leistung einer engagierten und selbstreflexiven Auseinandersetzung ohne innere Beteiligung am Denk- und Schreibprozess nicht möglich ist. Dieses Verfahren fördert partizipatives Lernen und überwindet die Grenzen der professionellen Dienstleistung. Die intendierte Unabgeschlossenheit der Arbeiten läd
Joachim Wiese Boeken





Der Band setzt sich in vielfältiger Form mit den Arbeitsweisen, Widerständen und Überraschungen auseinander, die theatrale Lernprozesse für Spielleitung und Gruppe bereithalten. Die Autoren befassen sich mit den Begriffen des Lernens und den - auch in der Theaterpädagogik - verbreiteten Bildungsvorstellungen. Sie beschreiben Kernbegriffe theatraler Lernprozesse (Experiment, Stillstand, Mimesis, Aleatorik, kommunikatives Vakuum, Gegenwartsidentität) sowie deren Umsetzungen in der theaterpädagogischen Praxis in der Schule und ergeben einen Überblick über die (subjekt-)philosophischen Grundlegungen ihrer Arbeit. Das Buch bietet Lehrern, Spielleitern und Theaterpädagogen vielfältige Anregungen, um sich mit den eigenen Vorstellungen über Lehr- und Lernziele, ihrer Perspektive auf die Lerngruppe und ihren interaktiven und kommunikativen Prozessen auseinander zu setzen.
Selbstverwirklichung als Erfahrungsverlust Das bürgerliche Subjekt - die politische Ökonomie der Erfahrungsarmut Erfahrung als zentrale Kategorie der Philosophie Walter Benjamins Phänomenologie der Erfahrung Die Erfahrung als Ausnahme im Lebensalltag, in der Kunst und in der Pädagogik