Clemens Tesch-Römer Boeken






Die Psychologie der Bewältigung ist in eine Krise geraten: Nach anfänglichen Erfolgen, die zu großer inhaltlicher Vielfalt führten, wird gefragt, ob die theoretischen Konzeptionen und methodischen Verfahren ausreichen um der Komplexität von Belastungen und ihrer Verarbeitung gerecht zu werden. Renommierte Forscher beschreiben Ergebnisse, aber auch Kontroversen in diesem Feld, das im Brennpunkt des Interesses von Grundlagen- und angewandter Forschung steht. Aufeinander bezogene Beiträge behandeln unter dem Ziel die festgestellten Defizite zu beheben, folgende Themen: Formen und Erhebungsinstrumente der Bewältigungsforschung, dynamische Aspekte des Bewältigungsprozesses, Verhältnis von Bewältigung und Entwicklung, soziale und personale Bewältigungsressourcen sowie Grenzen der Bewältigung angesichts schwerer Belastungen. Zwei weitere Beiträge beschäftigen sich mit Überlegungen zur „Nützlichkeit“ des Bewältigungskonzepts und potentiellen Entwicklungsmöglichkeiten der Bewältigungsforschung.
„Alter“ und „Altern“: Was für ein Thema! Und doch eins, das uns alle bewegt, weil wir uns im Laufe des Lebens dorthin bewegen. Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Wenn wir jung sind, denken wir selten an unser eigenes Alter. Es gibt aber gute Gründe, dies zu tun. Zwei möchten wir nennen. Wer sich früh im Leben mit dem Alter beschäftigt, kann dies bei wichtigen Entscheidungen berücksichtigen. Was wir früh im Leben tun oder lassen, hat oft Auswirkungen bis in das hohe Alter. Es gibt heute mehr Menschen über 60 als vor 50 Jahren – und in 50 Jahren (im Jahr 2060) werden es noch einmal mehr sein. Wissen über Alter und Altern wird dann in vielen gesellschaftlichen Bereichen wichtig sein.
Älter werden wir nicht allein, sondern gemeinsam mit anderen Menschen. Im Verlauf des Lebens sind wir in ein Netz sozialer Beziehungen eingebettet: zu Eltern, Freunden, Partnern, Kindern und Nachbarn. Dieses Netz verändert sich mit dem Älterwerden. Seit einigen Jahrzehnten wandelt sich das gesellschaftliche Umfeld: In Zukunft wird es mehr hochaltrige Familienmitglieder und möglicherweise mehr zur gleichen Zeit lebende Generationen geben, als dies heute der Fall ist. Um die sozialen Beziehungen alter Menschen geht es in diesem Buch. Theoretische Überlegungen und Befunde der Forschung werden verständlich dargestellt, um einen Einstieg in dieses spannende und berührende Thema zu geben. Dabei kommen gegenseitige Unterstützung, Pflege in der Familie sowie Konflikte mit anderen Menschen zur Sprache.
Altwerden in Deutschland
Sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte
Wie sieht Altwerden in Deutschland aus und wie wandelt sich die Lebenssituation älter werdender Menschen? Mit Themen und Fragen hierzu beschäftigt sich dieses Buch, basierend auf den repräsentativen Daten des „Alterssurveys“, einer Studie über die zweite Lebenshälfte. Für diese Untersuchung wurden, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in den Jahren 1996 und 2002 bundesweit mehrere tausend Menschen im Alter zwischen 40 und 91 Jahren befragt. Das Buch zeigt Chancen und Risiken unserer älter werdenden Gesellschaft auf und liefert Wissensgrundlagen zur Gestaltung einer lebenswerten Gesellschaft für alle Generationen.
Schwerhörigkeit ist eine bedeutende Herausforderung im höheren Erwachsenenalter. In dieser Habilitationsschrift werden vier zentrale Fragen untersucht: Die Zuverlässigkeit audiometrischer Verfahren, die Erfahrungen älterer Menschen mit den Belastungen durch Schwerhörigkeit, Strategien zur Bewältigung der altersbedingten Hörprobleme und die psychosozialen Auswirkungen der Nutzung von Hörgeräten. Die über 21 Monate angelegte Längsschnittstudie umfasste Teilnehmer im Alter von 51 bis 87 Jahren, wobei der Großteil gering- bis mittelgradig schwerhörig war. Kapitel 1 behandelt das Hören und die Kommunikation im Alter sowie die Prävalenz von Schwerhörigkeit. Kapitel 2 beschreibt den Untersuchungsplan, die Stichprobe und die verwendeten Messinstrumente. Kapitel 3 widmet sich den audiometrischen Messungen und der Stabilität der Hörfähigkeit. Kapitel 4 thematisiert die Belastung durch Schwerhörigkeit und deren Konsequenzen. Kapitel 5 fokussiert auf Bewältigungsstrategien im Umgang mit Hör- und Verständnisproblemen. Kapitel 6 beleuchtet die aurale Rehabilitation, einschließlich der Effektivität von Hörgeräten und Faktoren, die deren Akzeptanz beeinflussen. Kapitel 7 bietet einen Ausblick auf die Ergebnisse, methodische Überlegungen, theoretische Implikationen sowie praktische Maßnahmen für ein erfolgreiches Altern.
Dieser interdisziplinäre Überblick befaßt sich ausführlich mit den Fragen und Problemen, die Seh- und Hörverluste für ältere Patienten und ihre Helfer aufwerfen. Neben den neuesten medizinischen Erkenntnissen werden vor allem die psychologischen und psychosozialen Aspekte behandelt wie z. B. Probleme der Bewältigung und der Rehabilitation sowie Anwendungsfragen technischer Hilfsmittel.