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Ethel Matala de Mazza

    Dichtung als Schau-Spiel
    Der verfaßte Körper
    Inszenierte Welt
    Der populäre Pakt
    • Der populäre Pakt

      Verhandlungen der Moderne zwischen Operette und Feuilleton

      Eine neue Perspektive auf die Transformation der Öffentlichkeit Die Geschichte der Moderne wird gerne als eine Bewegung erzählt, die von der sogenannten »Hochkultur« ausging, von Philosophie oder Dichtung, von Traktaten und Romanen. Ethel Matala de Mazza zeigt hingegen, dass die »populären Formen« einen ebenso großen Anteil am Durchbruch der Moderne hatten. Indem sie sich Genres wie Operette oder Feuilleton und ihren sozialen Einsätzen und ästhetischen Verfahren widmet, gelingt es ihr, das Politische im Populären zu finden und zu analysieren, wie diese Formen darauf antworten. Entstanden ist eine neue Geschichte der Transformation der Öffentlichkeit durch populäre Formen, in denen soziale Poetik und ästhetische Soziologie verschränkt werden – und die unmittelbar mit dem Schicksal dessen verknüpft sind, was nun »Gesellschaft« heißt.

      Der populäre Pakt
    • Literarische Texte beschreiben nicht einfach die Welt, wie sie ist oder sein sollte. Sie entfalten komplexe Szenen, an die man sich wie an Traumbilder erinnert — Gottfried Kellers Pankraz, der reglos vor dem Löwen steht, Kleists Bettelweib, das durch den Saal humpelt. Es sind Inszenierungen der Wirklichkeit, in denen Welt als ein Gewebe aus Zeichen und Bedeutungen anschaulich wird. 'Theatralität' im Sinne reflektierter szenischer Gestaltung des Wirklichen ist eine zentrale Kategorie literarischer Darstellung. Sie wird relevant, wenn es darum geht, Figuren zu entwerfen, Beschreibungsperspektiven plausibel zu machen oder das Gesagte zu beglaubigen. Der vorliegende Band untersucht die Theatralität literarischer Texte anhand konkreter Fallstudien. Die Aufsätze zu Werken von Denis Diderot, Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Heinrich von Kleist, E. T. A. Hoffmann, Gottfried Keller, Theodor Fontane, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Robert Walser, Franz Kafka, Ralph Ellison und Botho Strauß greifen kulturwissenschaftliche und semiotische Theorien auf und machen sie für die Texthermeneutik fruchtbar.

      Inszenierte Welt
    • »Wo die politische Aktivität beginnt, hört die politische Romantik auf«, hat einst Carl Schmitt polemisiert und damit als belanglos abgetan, was die Autoren der romantischen Generation mit ihren Texten programmatisch vorantreiben wollten: die Neubegründung des Sozialen als ›Gemeinschaft‹; die Stiftung eines Verbundes ohne ›äußerliche‹ Gesetze, Gesellschaftsverträge und rechtliche Garantien, gehalten nur von einem unsichtbaren, inneren Band. Die Studie fragt nach den historischen und ideengeschichtlichen Voraussetzungen dieser Utopie. Ihr besonderes Interesse gilt jenem Konzept des Organismus, mit dem die jahrhundertealte Vorstellung des politischen Körpers um 1800 eine neue Bedeutung gewinnt. Biomedizinische Wissenschaften, Anthropologie und Naturphilosophie der Zeit liefern die Argumente dafür, daß dieser kollektive Körper, statt länger nur rhetorische Figur zu sein, zur ›Natur‹ der politischen Sache selber vereigentlicht werden kann. Soziale Verbundenheit als körperliches Einssein nicht nur geistig, sondern auch sinnlich erfahrbar zu machen, erwächst durch sie zur zentralen Herausforderung der romantischen Literatur. Analysen zu Novalis’ poetischem Staat, Schlegels literarischer Bibel, Adam Müllers rhetorischer Nationaloffensive und Achim von Arnims kulturpolitischen Initiativen zeichnen diese Zusammenhänge nach. In ihrem Mittelpunkt steht die je spezifische Verschränkung von ästhetischer Praxis und politischer Ambition.

      Der verfaßte Körper
    • Für Hugo von Hofmannsthal markiert das Jahr 1907 eine entscheidende Zä In kurzer Folge entstehen mehrere essayistische Arbeiten, die einander ergänzende Auswege aus poetologischen «Sackgassen» aufzeigen und dabei überraschend das Auge als unverbrauchte Quelle künstlerischer Inspiration für sich wiederentdecken. Ist damit die schöpferische Krise überwunden, die der berühmte Chandos-Brief in Ich-Verlust und Sprachzerfall sich alarmierend zuspitzen sah? Oder gelangen hier vielmehr seit langem angestrengte Erwägungen des Dichters zu einem Abschluß, in denen dieser das Paradigma des Visuellen argumentativ in Anspruch nimmt? Die Studie geht diesen Fragen anhand der frühen Essays Hofmannsthals (1891-1907) nach, um nicht zuletzt eine Neubewertung seines sogenannten Ästhetizismus vorzunehmen.

      Dichtung als Schau-Spiel