Jüdisches Brandenburg
- 688bladzijden
- 25 uur lezen
Mit Beitr. von Stefan Mächler, Daniel Ganzfried, Hans Stoffels, Eva Lezzi und Eva Liebs über Wilkomirski alias Bruno Grosjean
Der lange Weg der Juden zu „Einländern“ und „preußischen Staatsbürgern“
200 Jahre nach dem Erlass des Edikts, betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden in dem preußischen Staate beleuchten dreizehn Beiträge unter Verwendung bisher nicht ausgewerteter Quellen dieses Emanzipationsmodell. Ausgehend von ihrer Situation zur Zeit Friedrichs II. wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten das Edikt für die Lage der Juden mit sich brachte und welche Grenzen es nach wie vor gab. Auch wird der Blick auf andere Territorien gelenkt, in denen ebenfalls über Emanzipation diskutiert worden ist.
Am 11. März 2012 jährt sich zum 200. Male der Tag, an dem der preußische König Friedrich Wilhelm II. das „Edikt betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden in dem Preußischen Staate“ – kurz Emanzipationsedikt – unterzeichnet hat. Damit waren „die in unsern Staaten jetzt wohnhaften, mit General-Privilegien, Naturalisations-Patenten, Schutzbriefen und Konzessionen versehenen Juden und deren Familien […] für Einländer und Preußische Staatsbürger zu achten.“1812 wird so aus dem Rathenower Schutzjuden Jacob Levin der Staatsbürger Jacob Lesser. Die Spuren der Familie führen von Rathenow nach Berlin. Anhand von drei Protagonisten der Familie – Ludwig Lesser (I), Richard Lesser und Ludwig Lesser (II) – wird gezeigt, wie sich ihre Lebenswege in die große Linie der deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte einfügen und diese widerspiegeln bzw. wie sie selbst Gestalter und Träger der Veränderungen sind.
Berlin war jahrhundertelang Zentrum des jüdischen Lebens in Deutschland. Dieser Band gibt mit 230 bisher größtenteils unveröffentlichten Fotos, Dokumenten und Selbstzeugnissen einen Überblick über wichtige Ereignisse und Entwicklungen: Er zeigt, wie Juden in Berlin lebten, wie sie arbeiteten und ihre Freizeit verbrachten, wie sie sich den jeweiligen Verhältnissen anpassten oder dies auch nicht taten, wie innovativ sie waren, wie sie um ihre Rechte stritten, sich als Juden wahrnahmen oder mit ihrer Identität haderten. Dritter und letzter Band der Reihe „Juden in Berlin“.
Dr. Irene A. Diekmann ist Historikerin. Sie ist stellvertretende Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte II an der Universität Potsdam. Dr. Elke-Vera Kotowski ist Politologin und Historikerin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam.
Der Band dokumentiert die Ergebnisse der 44. Jahrestagung der Gesellschaft für Geistesgeschichte, die unter dem Thema „Der Orient im Okzident – Sichtweisen und Beeinflussungen“ im Herbst 2002 in Potsdam stattfand. Im Mittelpunkt stehen Erörterungen, die den Wegen des Nehmens und Gebens zwischen den Völkern und Kulturen nachgingen, die den Ursachen und Wirkungen dieses Austausches folgten und bekannt machten mit den jeweiligen Bildern des Anderen, den Denk- und Rezeptionsweisen sowie den wechselseitigen Einflüssen auf den jeweiligen Kulturkreis. Die Beiträge beschäftigen sich sowohl mit historischen und politischen als auch theologischen, literaturwissenschaftlichen und pädagogischen Fragestellungen und reflektieren den neuesten Forschungsstand. Autoren: Yehuda Bauer, Walter Beltz, Claus-Peter Haase, Hans J. Hillerbrand, Karl-Heinz Kohl, Stefan Leder, Reinhard Leuze, Mordechay Lewy, Ernst Piper, Julius H. Schoeps, Johannes Twardella, Udo Tworuschka