Focusing on the conclusion of four centuries of Ottoman governance in Bosnia and Herzegovina during the 1870s, this book offers an in-depth exploration of a pivotal historical transition. It serves as a valuable resource for students, educators, and researchers interested in late Ottoman and Bosnian history, providing insights into the socio-political changes of the era.
In recent years, European policy specialists have reached a consensus on the crucial role of the extended family in social security provision. If this perspective is genuine and not merely a strategy to cut state welfare budgets, it is essential for government officials and social scientists to comprehend the dynamics of familial support and the circumstances under which aid may be withheld. This three-volume collection presents a wealth of historical, sociological, and ethnographic data that explores contemporary kin relationships across Europe, highlighting the strengths and weaknesses of various systems and the influence of state policies. Historical and comparative analyses illustrate how political and economic changes affect kinship networks, examining factors such as marriage, cohabitation, divorce rates, declining fertility, and aging populations. The studies reveal significant regional differences in family models and underscore how emerging partnership forms, decreasing birth rates, and societal aging are reshaping family dynamics and their role in social security. The first volume focuses on the history of family in 20th-century Europe, closely linked to the expansion and challenges faced by the welfare state.
Den Menschen des ehemaligen Jugoslawien bescherte das 20. Jahrhundert eine unruhige Geschichte. Sie erlebten die Balkan- und Weltkriege, Partisanenkampf und ethnische „Säuberungen“. Sie erfuhren Wirtschaftskrisen, Kommunismus, politische Verfolgung, Landflucht und Industrialisierungspolitik. Sie erinnern sich an die Elektrifizierung ihrer Häuser und an beginnenden Wohlstand. In ihren Erinnerungen lebt die Gründung des alten Jugoslawien 1918, die Ermordung des Königs Alexander 1934, Tito und die Tragödie des Zerfalls Jugoslawiens. Migration, Abschied von Familien und Freunden, Sehnsucht nach Zuhause und das Leben in der Fremde sind Erfahrungen, die viele Tausende Angehörige jeder Generation im Verlauf dieses Jahrhunderts gemacht haben. Der „Birnbaum der Tränen“ stand am Rande eines makedonischen Dorfes, an dem sich die Wanderarbeiter von ihren Familien verabschiedeten. Er wird in der vorliegenden Sammlung von Autobiografien zum Symbol, das mehr Einsichten über das Leben von einfachen Menschen vermittelt als jedes Geschichtebuch. Menschen aus allen ehemaligen Republiken Jugoslawiens - Frauen und Männer, Angehörige islamischen, orthodoxen und katholischen Bekenntnisses - berichten über ihr Leben und das ihrer Vorfahren. Sie bringen uns ihre individuelle Sichtweise über einen Staat nahe, den es damals galt aufzubauen.
Das dörfliche und familiale Leben zweier Dorfgesellschaften in Kroatien von den Türkenkriegen bis nach dem Zweiten Weltkrieg steht im Mittelpunkt der Untersuchung, die der Frage nachgeht, welche Modelle der Lebensorganisation und welche gesellschaftlichen Transformationen dörfliche Gesellschaften in Kroatien über Jahrhunderte geprägt haben. Bestimmten in vormoderner Zeit komplexe und mitgliederreiche Haushalte die soziale Logik des Alltags in den beiden Untersuchungsdörfern Lekenik und Bobovac, wurden die Jahrzehnte nach 1848 und in der Zwischenkriegszeit durch grundlegende Umformungen dieser „traditionellen“ Ordnung geprägt, ehe in der sozialistischen Ära dann in beiden Orten nicht nur grundsätzliche Veränderungen, sondern auch viele Kontinuitäten, etwa in der Arbeitswelt und im Bereich familialer Werte, sichtbar werden.
Bereits den Zeitgenossen galten die 1960er Jahre als besonderes Jahrzehnt in der Geschichte des sozialistischen Jugoslawien. Aus verschiedenen Überlegungen heraus wurde und wird es noch heute immer wieder als Zeit der Neupositionierung charakterisiert, sei es als Neupositionierung mit offenem Ausgang oder aber als Neupositionierung in Richtung Staatsverfall. Rückblickend werden diese Jahre jedoch gerne als „goldene Zeit“ apostrophiert. Der von Hannes Grandits und Holm Sundhaussen herausgegebene Sammelband beleuchtet das Jugoslawien der 1960er Jahre aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Analysen aus dem Bereich der Politik und der Ökonomie reflektieren entscheidende gesellschaftliche, intellektuelle und künstlerische Strömungen sowie Entwicklungsdynamiken im Bereich des konfessionellen Lebens – nie ohne die allgegenwärtige kommunistische Herrschaft und das sozialistische System aus dem Blick zu verlieren. Über den Fokus auf ein besonderes Jahrzehnt in Jugoslawien soll so das Verständnis für die innere Logik der damaligen Entwicklungen erweitert werden.
Die Reformer der Tanzimat, des großen, am „Westen“ ausgerichteten osmanischen Modernisierungsprojekts im 19. Jahrhundert, versuchten angesichts einer fortschreitenden europäischen Expansionspolitik das Bestehen des Osmanischen Reiches zu retten. Ein zentraler Aspekt war hierbei eine „Erneuerung“ der herrschaftlichen Ordnung. Als Folge wurden in vielen Bereichen – nicht nur in der gesamtstaatlichen Regierungspraxis, sondern auch regional und lokal – selbst tief etablierte Machtbeziehungen radikal in Frage gestellt. Bis in die entferntesten Provinzen war dieser Reformanlauf zu spüren. Am Beispiel einer der vielen multikonfessionellen, multiethnischen Regionen des spätosmanischen Südosteuropa, jener der Herzegowina, zeigt dieses Buch, wie sich das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen verschiedener sozialer und konfessioneller Zugehörigkeiten in dieser Zeit gestalten konnte und wie es von dem auf die Agenda gesetzten „Aufbruch in die Moderne“ betroffen wurde. Mit besonderem Interesse wird dabei auf alltägliche Macht- und Loyalitätsbeziehungen geblickt. Letztlich wird dabei auch der Frage nachgegangen, wieso in den 1870er Jahren im sogenannten Herzegowinischen Aufstand diese Region in eine gewaltüberschattete Anarchie schlittern konnte.
Das Werk vermittelt eine Zusammenfassung des Verlaufs und der Ergebnisse der von der Grünen Akademie Graz initiierten "Geschichtswerkstatt Graz '97„, die im Vorfeld der Ausstellung “Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-44" abgehalten wurde. Hiebei wurde versucht, generationenübergreifende Auseinandersetzung mit Krieg und Kriegserfahrung zu realisieren. Ein besonderes Anliegen ist es, Erinnerungsarbeit über den Krieg nicht nur der Kriegsgeneration, sondern auch den Nachgeborenen zu ermöglichen. INHALT: I. Stationen der Geschichtswerkstatt Graz ´97 - Die neun Abende II. Beiträge und Briefe der TeilnehmerInnen III. Beiträge der HistorikerInnen 1. Karin M. Schmidlechner: Über die Bewältigung der NS-Vergangenheit 2. Heidemarie Uhl: Sprechen über den Krieg. Der Zweite Weltkrieg in der kollektiven Erinnerung der Nachkriegszeit 3. Andrea Strutz: Der Umgang mit den Opfern des Nationalsozialismus in Österreich 4. Hannes Grandits: Held, Verbrecher, Täter, Opfer. Über Identitätserfahrungen von Wehrmachtssoldaten im NS- Eroberungskrieg in Jugoslawien IV. Statistik Andrea Strutz: Statistische Daten und Informationen zur Geschichtswerkstatt Graz ´97