Astrid Lindgren - Werk und Wirkung
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Hans Christian Andersen gilt als einer der berühmtesten Märchendichter aller Zeiten. Die große Zahl an Märchen entführt Kinder wie Erwachsene in Phantasiewelten, die Grenzen zur Realität durchlässig machen. Sie gehören zu den international bekanntesten und meistübersetzten literarischen Werken. In diesem Buch wird die Person Hans Christian Andersen vielseitig beleuchtet und sein Werk in seiner Gesamtheit in Betracht gezogen. Dabei darf natürlich nicht fehlen, was Andersen am stärksten zu internationalem Ruhm verholfen hat: seine Märchen und deren Wirkung auf die Entwicklung der europäischen Kinder- und Jugend-, aber auch Erwachsenenliteratur. Aus Anlass des 200. Geburtsjahres von Hans Christian Andersen im Jahre 2005 liegt ein Band vor, der den Dichter für sein Gesamtwerk und seinen persönlichen Werdegang würdigt. So wird Andersen zwar von einer einseitigen Einschätzung als Märchendichter befreit, aber sein Leben so vermittelt, wie er es selbst obiographisch beschreibt: „Mein Leben ist ein schönes Märchen, so reich und glücklich!“
Als ›tverrbøkene‹ – Querbücher – bezeichnet man in Norwegen die Werke von Autoren wie Jostein Gaarder oder Tormod Haugen: Literatur, die sich weder einem eindeutigen Genre, noch einer eindeutigen Zielgruppe zuordnen läßt. Die vorliegende Studie ordnet die Text- und Lesergrenzen überschreitende skandinavische Jugendliteratur der 1990er Jahre in den Kontext der literarischen Postmoderne ein. Vor diesem Hintergrund entwirft sie Leitlinien für ein Jugendliteraturverständnis, das die etablierten Vorstellungen von Form und Funktion jugendliterarischer Texte aufnimmt und aktualisiert. Die Studie macht deutlich, inwiefern an der Schwelle zum 21. Jahrhundert die jugendbuchtypische Suche nach Orientierung und Identität nur noch innerhalb des offenen Textes glaubwürdig präsentiert und nachvollzogen werden kann.
1945 revolutioniert Astrid Lindgrens Pippi Långstrump das kinderliterarische System in Schweden. Die starke und wortgewandte Pippi verkörpert das „freie Kind“ der Reformpädagogik und bringt eine neue Erzählform in der Kinderliteratur hervor. Der Ansatz des „Schreibens vom Kinde aus“ prägt bis heute die schwedische Kinderliteratur. 1962 erscheint in Frankreich unter dem Titel Fifi Brindacier eine gekürzte und veränderte Version des Klassikers, die Pippi in eine an französische Moralvorstellungen angepasste „wohlerzogene Dame“ verwandelt. Svenja Blumes Abhandlung untersucht die Gründe für die offensichtliche Zensur der französischen Übersetzung. Sie analysiert komparativ die kinderliterarischen Systeme Schwedens und Frankreichs hinsichtlich ihrer pädagogischen und literarästhetischen Koordinaten. Der Vergleich zwischen schwedischer Reformpädagogik und französischer Moralerziehung sowie zwischen der schwedischen Tradition der Phantastik und dem Realismus in der französischen Kinderliteratur zeigt, wie Kommunikationsprobleme im „Dialog zweier Kulturen“ entstanden, die durch die Anpassung der Pippi-Figur an französische Maßstäbe behoben werden sollten. Anhand zahlreicher Textstellen und Illustrationen demonstriert die Autorin, wie systematisch diese Anpassung durchgeführt wurde. Die Analyse verdeutlicht, weshalb die französische Pippi, die in ihrer angepassten Form Kohärenz und Glaubwürdigkeit verloren hat, auf dem französischen Ki