Gustav Adolf Closs

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Gustav Adolf Closs (1864-1938) war ein bedeutender Gebrauchskünstler, der in der Zeit vor der Reproduzierbarkeit von Fotos das Publikum mit vielfältigen Illustrationen, Bildpostkarten und Reklame versorgte. Die Darstellung seines Lebens und Werks bietet einen Einblick in die Alltags- und Sozialgeschichte der Kunst im Wilhelminischen Kaiserreich. Diese Monographie dokumentiert akribisch alle verfügbaren Fakten über Closs und lässt ein Bild eines konservativen, talentierten, aber letztlich scheiternden Künstlers in einer Zeit des Wandels entstehen. Closs, verwurzelt in der Romantik und seiner schwäbischen Heimat, widmete sich der bereits überholten Historienmalerei und entwickelte einen eigenen Stil, geprägt von exakter Wiedergabe von Waffen, Uniformen und Heraldik. Trotz guter Verbindungen zum Adel fand er keinen Platz in der offiziellen Malerei und arbeitete stattdessen in der Alltagskunst. Nach dem Ersten Weltkrieg, als er wirtschaftlich am Ende war, wurde er ein geschätzter Heraldiker und Waffenkundler. Sein umfangreiches malerisches Werk ist heute weitgehend unbekannt oder verloren. Ein rund 50-seitiges Werkverzeichnis im Anhang versucht, seine Gemälde, Illustrationen und andere Arbeiten umfassend zu dokumentieren.