Auf dem Weg zur Realisierung der Einheit Deutschlands

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Die erste Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung im wiedervereinigten Deutschland fand am 28. Februar und 1. März 1991 statt und thematisierte die Herausforderungen auf dem Weg zur Einheit Deutschlands aus ökonomischer, rechtlicher und politischer Sicht. Der Vorstand erkannte bereits im Sommer 1990, dass der Prozess der Vereinigung der beiden deutschen Teilstaaten für die Menschen in den neuen Bundesländern äußerst schwierig sein würde, obwohl diese Einschätzung damals in der „Einigungseuphorie“ nicht weit verbreitet war. Die Transformation eines sozialistischen, zentralgeplanten Systems in eine Marktwirtschaft stellte eine große Herausforderung dar. Zudem war das Wissen in der alten Bundesrepublik über das Herrschaftssystem der SED begrenzt, und es gab keine gedanklichen Vorarbeiten zur Vereinigung, nachdem der „Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands“ 1975 aufgelöst worden war. Diese Faktoren führten zur Unterschätzung der Probleme, die bereits vor der politischen Einheit am 3. Oktober 1990 mit der Einführung der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion am 1. Juli 1990 sichtbar wurden. Der rasante Einigungsprozess konnte viele der bestehenden Probleme bisher nicht lösen, und die Hoffnung, dass die bloße Beseitigung der zentralen Planwirtschaft zur schnellen Entstehung einer Marktwirtschaft führen würde, erwies sich als trügerisch.