Geschichte in der Geschichte

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„Die Wahrheit ist eine schlüpfrige Angelegenheit. Vielleicht begreifen sie deshalb nur Menschen mit literarischem Verstand.“ Dieses Zitat, das ich meiner Arbeit als Motto voranstelle, stammt aus einem Kriminalroman und spiegelt meinen Arbeitsansatz wider. Ich stimme dem fiktiven Staatsanwalt zu, dass Menschen mit literarischem Verstand die Wahrheit besser erfassen als abstrakte Denker, da ihr Wahrheitsbegriff umfassender ist und menschliche Lebendigkeit umfasst. Daher betrachte ich Werke der Belletristik als ebenso wertvoll für das Verständnis einer historischen Epoche wie historische Wissenschaften. Darüber hinaus plädiere ich dafür, dass auch Unterhaltungsliteratur einen hohen historischen Erkenntniswert hat. Sie mag weniger universelle Werte oder künstlerische Individualität aufweisen und kann in ihren Standpunkten trivial oder klischeehaft erscheinen. Dennoch mindert dies nicht ihren Wert als Zeitspiegel. Selbst in der verlogenen Schönfärberei ist „Zeitgeist“ enthalten, und im trivialen Unterhaltungsroman finden wir möglicherweise eher Zugang zum Alltagsdenken einer Epoche als in den Werken von Genies.