Martyrium im 20. Jahrhundert

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Ein fundierter Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion über Martyrium und Märtyrer im 20. Jahrhundert, entstanden aus einem Symposium des Freundeskreises Mooshausen e. V. Das Thema hat in den letzten Jahren über die christlichen Kirchen hinaus an öffentlichem Interesse gewonnen, insbesondere durch die erweiterte Verwendung des Märtyrerbegriffs, der auch islamistische Selbstmordattentäter umfasst und sich von seinem ursprünglichen Gebrauch entfernt. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Martyrium und Märtyrern steht jedoch noch am Anfang. Es bleibt weitgehend ungeklärt, inwieweit diese theologischen Begriffe von der Geschichtswissenschaft zur Beschreibung bestimmter historischer Phänomene übernommen werden können. Ist es legitim, sie für Phänomene wie den gewaltsamen Tod aus ideologischen Gründen zu verwenden? Gleichzeitig ist die kirchliche Erinnerungskultur oft von perspektivischen Engführungen und Verzerrungen geprägt, was eine Korrektur durch historisch-kritische Forschung erfordert. Das Symposium war interkonfessionell und interdisziplinär angelegt, mit Beiträgen von Forschern aus Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft und Theologie, die sich dem komplexen Thema aus verschiedenen Perspektiven näherten. Dank gebührt allen, die zur Weiterentwicklung der Diskussion beigetragen haben.