Neue Graphologie

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Nach Abschluss der Arbeiten zur kybernetischen Konstruktkonzeption und einer Reihe von Versuchen wurde deutlich, dass in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft die Analyse von Handschriften und Zeichentests komplexer wird, insbesondere hinsichtlich der Interpretation der Ergebnisse. Viele früher eindeutige räumliche und „farbliche“ Symptome sind heute nicht mehr allgemein interpretierbar. Die Vorstellungen der Urheber unterscheiden sich so stark, dass eine spezifische Interpretation vieler Symptome wissenschaftlich nicht mehr haltbar erscheint. Daher erschien es dem Verfasser sinnvoll, die generelle Interpretationsbasis für solche Analyseverfahren einzuschränken und sich auf die Elemente des Persönlichkeitskonstrukts sowie einige Begabungskomponenten zu konzentrieren. Dies erforderte eine Anpassung der persönlichkeitspsychologischen Erläuterungen und der Analyseprotokolle. Die Technik der Analyse und Auswertung musste nicht neu gestaltet werden; lediglich das Auswertungsprogramm wurde an die veränderte Interpretationsbasis angepasst. Letztlich präsentiert der Verfasser eine neue Konzeption zur Analyse und Interpretation grafischer Erzeugnisse, die nicht nur mehr Objektivität für Praktiker bietet, sondern auch Handschriften und Zeichnungen als Mittel der Psychodiagnostik umfasst und neue Grundlagen für eine systematische Erforschung schafft.