Dreißig - ledig - lustig?

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Unverheiratet im besten Alter – im norddeutschen Raum sind viele Singles um die 30, die noch nicht geheiratet haben, mit dem Fege- und Klinkenputzen konfrontiert. Früher galt Heiraten als soziale Norm, und Ledige wurden oft als Abweichler betrachtet, die erniedrigende Tätigkeiten verrichten mussten, um zum Heiraten animiert zu werden. Diese Praktiken führten zu Demütigung, besonders für Männer. Heute jedoch zeigt sich eine veränderte Einstellung zur Ehe. Immer mehr Menschen leben ohne Partner, heiraten erst nach 30 oder entscheiden sich gegen die Ehe. Das Verweilen im Ledigenstatus, sei es als echter Single oder mit festem Lebenspartner, wird zunehmend akzeptiert. Trotz dieser gesellschaftlichen Veränderungen bleibt die öffentliche Wahrnehmung von Unverheirateten oft ambivalent. Besonders auffällig ist, dass kein anderer Geburtstag von einem so ausgeprägten Brauch begleitet wird. Kerstin Ehlert untersucht die Situation der (noch) Unverheirateten aus kulturwissenschaftlicher Perspektive und beleuchtet das Leben von Celler Frauen und Männern in diesem Alter. Ihre Analyse ist sowohl unterhaltsam als auch informativ und bietet einen Einblick in die Brauchtumspflege junger Menschen.