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In „Ein Leben“ erzählt Max Klinger in seinem 1884 erstmals veröffentlichten Grafikzyklus vom Schicksal einer „gefallenen Frau“ und ist damit der erste deutsche Künstler, der sich mit der Problematik der zeitgenössischen Prostitution auseinandersetzt. Der Zyklus beleuchtet das typische Schicksal einer Prostituierten im 19. Jahrhundert und hinterfragt die Grenzen zwischen Realität und Fiktionalisierung. Die Autorin erläutert den historischen Kontext der Radierungen, einschließlich der problematisierten Geschlechterrollen und der Sexualmoral des Bürgertums. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wird die Prostituierte zu einer vieldeutigen Symbolfigur in Kunst und Literatur, die auch für Klinger über sich hinausweist. Die Radierungen sind mehr als nur eine Bildergeschichte; sie verbinden anklagende Zeitkritik mit symbolistisch verschlüsselter Bildsprache. Die motivischen und literarischen Quellen sind vielfältig, von christlicher Ikonographie über „wandernde Motive“ der Kunstgeschichte bis hin zur trivialen Bildwelt. Klinger verarbeitet zeitgenössische Literatur sowie die Schriften von Arthur Schopenhauer und Charles Baudelaire, spielt mit Traditionen und Klischees und nutzt die Sinnbildlichkeit übernommener Motive zur Bereicherung seiner Bildaussagen. Seine Anspielungen auf künstlerische, philosophische und religiöse Themen vermitteln ein komplexes Bild seiner Weltanschauung und seiner Selbstpräsentation als moderner Künstler.
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Max Klingers Grafikzyklus "Ein Leben", Anja Wenn
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2006
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