Geschäftsimmanente Abstandnahme

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Geschäftsimmanente Abstandnahme bezeichnet die verschiedenen Möglichkeiten, die Bindung an ein Rechtsgeschäft zu durchbrechen. Diese Thematik ist sowohl im allgemeinen Zivilrecht als auch im Verbraucherschutzrecht relevant. Francesco A. Schurr untersucht in seiner rechtsvergleichenden und rechtsdogmatischen Analyse insbesondere das ius poenitendi im Europäischen Fernabsatzrecht, welches eine praxisnahe Form der geschäftsimmanenten Abstandnahme darstellt. Der Autor stellt diesen Bereich des Verbraucherrechts den allgemeinen privatrechtlichen Instituten gegenüber, die ein Reuerecht gewähren. Anhand der Rechtsordnungen Deutschlands, Österreichs und Italiens zeigt er, dass der Europäische Gesetzgeber bei der Schaffung des verbraucherspezifischen Löserechts stark auf bestehende Fälle der Abstandnahme zurückgegriffen hat. Schurr fokussiert sich auf die Interessensverteilung im vertraglichen Synallagma und differenziert, ob das Löserecht als Marketinginstrument, zum Schutz des Schwächeren oder zur Korrektur von Irrtümern dient. Das Buch schlägt Brücken zwischen allgemeinem Zivilrecht und Verbraucherrecht und liefert grundlegende Einsichten zur Zukunft der Europäischen Rechtsvereinheitlichung.