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Mit Wirkung zum 1. Januar 2002 trat ein Gesetz in Kraft, das öffentliche Angebote zum Erwerb von Wertpapieren und Unternehmensübernahmen regelt, einschließlich der Bestimmungen der §§ 327a ff AktG. Dieses Gesetz ermöglicht es einer herrschenden Gesellschaft, Streubesitzaktionäre zwangsweise auszuschließen, was im deutschen Recht neu ist. Die Regelung fand unter den Hauptaktionären deutscher Aktiengesellschaften großen Zuspruch: Im Jahr der Einführung wurden auf 79 Hauptversammlungen börsennotierter Gesellschaften und etwa 50 nicht börsennotierter Gesellschaften Beschlüsse über Zwangsausschlüsse gefasst. Diese Zahlen spiegeln nicht unbedingt die Qualität der Regelung wider, zeigen jedoch, dass sie für Hauptaktionäre attraktiv und für den deutschen Kapitalmarkt von Bedeutung ist. Die ökonomische Wirkung der Regelung wird im Kontext der aktuellen wissenschaftlichen Theorie und Erkenntnisse zum Minderheitenschutz untersucht. Eine deskriptiv-statistische Analyse aller Zwangsausschlüsse börsennotierter Aktiengesellschaften im Jahr 2002 sowie der zugrunde liegenden Unternehmensbewertungen macht die praktische Anwendung der neuen Gesetzgebung transparent, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Minderheitsaktionären.