"Ehrenmorde"

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Jährlich werden weltweit mindestens 5.000 Mädchen und Frauen im Namen der Ehre ermordet, wobei die tatsächliche Zahl zwischen 10.000 und 100.000 liegen könnte. Ehrenmorde treten häufig in islamisch geprägten Ländern auf, sind jedoch kein religiöses, sondern ein soziales Phänomen. Menschen töten, weil sich jemand, meist eine Frau, nicht an traditionelle Normen gehalten hat. Diese Gewalt ist rational und emotional schwer zu verstehen, und es gibt keine einfache Erklärung für die Taten. Aufgrund ihrer Ungeheuerlichkeit sind Erklärungen oft unbefriedigend. Um Ehrenmorde, auch in westlichen Gesellschaften, zu verhindern, ist es notwendig, sich diesem komplexen Thema rational zu nähern. Der Autor analysiert die historischen, politischen und psychologischen Hintergründe, um wissenschaftlich fundierte Erklärungen zu finden. Er diskutiert zahlreiche aktuelle Fallbeispiele und Modelle zur Prävention. Dabei geht es ihm nicht darum, fremde Gruppen oder deren Werte zu verurteilen, sondern vielmehr darum, ein Verständnis für die Probleme von Migranten zu entwickeln, die einen mühevollen Prozess der Geschichtsverarbeitung durchleben, der sich stark von unseren Erfahrungen im Westen unterscheidet.