Transnational und transkulturell

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Die Vorstellung von abgrenzbaren Kulturen und homogenen Nationalstaaten ist weit verbreitet, während der Austausch zwischen Kulturen oft vernachlässigt wird. Lebensläufe von Personen, die Grenzen überschreiten, verdeutlichen, wie sich Alltagshandeln und Alltagskultur verändern. Auch die künstlerische Produktion und Rezeption sind seit jeher im Austausch, was als Hochkultur bezeichnet wurde. Biografien prominenter Kulturschaffender zeigen, wie biografische Elemente in ihre Werke einfließen und kulturelle Einflüsse formal oder thematisch sichtbar werden. Diese Aspekte dienen als Grundlage, um grundlegende Fragen zur Mobilität und Transkulturalität zu erörtern, die im ersten Kapitel ausführlich behandelt werden. Es folgen kurze Ausarbeitungen zu transnationalen Lebenswegen, die insbesondere die Bewegungen zwischen Deutschland und der Türkei sowie Deutschland und den USA beleuchten. Die Essays stammen aus dem Master-Studiengang Angewandte Medien- und Kulturwissenschaft an der Hochschule Merseburg. Sie greifen auch auf Subkulturen von Technik und Politik zurück, wie die Betrachtungen zu Lindbergh und Ernst Reuter zeigen. Ein historisches Beispiel, „Struve“, verdeutlicht die transkulturelle Dimension in den Naturwissenschaften. Der Band schließt mit einer ersten Bilanz zu diesem Forschungsansatz.