Die Bresche

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Claude Lefort hat 1968, nur zwei Wochen nach den Ereignissen des Pariser Mai, eine entscheidende Analyse verfasst, die als die beste Interpretation der 68er-Bewegung gilt. Inmitten der turbulenten Ereignisse untersucht Lefort, der politische Philosoph und Mitstreiter von Cornelius Castoriadis und Jean-Francois Lyotard, die tiefgreifenden Veränderungen, die diese Bewegung in der Nachkriegsgesellschaft bewirken konnte. Er thematisiert das Konzept der „Bresche“, die in die gesellschaftlichen Strukturen geschlagen wurde und die Möglichkeiten eröffnet hat, Freiheiten in der modernen Gesellschaft zu erkämpfen. Im Vorwort beschreibt Lefort, wie verschiedene Akteure versuchen, das erschütternde Ereignis zu benennen und dessen Auswirkungen abzuschätzen. Es wird ein Drang spürbar, die Ordnung, sei es in den Fakten oder im Denken, wiederherzustellen und das Überraschende der Ereignisse zu vergessen. Die Menschen eilen, um Interpretationen aufzustellen und die Bresche zu schließen, wo sie sich gerade befinden, doch Lefort warnt, dass dies vergeblich ist. Seine Analyse bleibt bis heute relevant und fordert dazu auf, die tiefere Bedeutung der Ereignisse zu erkennen und zu reflektieren.