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Trotz der umfassenden Beachtung des Dreißigjährigen Krieges in der Geschichtswissenschaft wurde sein Einfluss auf das politische Denken in Deutschland bislang kaum quellennah untersucht. Hilmar Sack zeigt, dass die Erinnerung an diesen Krieg während der deutschen Nationalstaatsfindung, insbesondere in Bezug auf die Revolution von 1848/49 und den Krieg von 1866, zu zentralen geschichtspolitischen Argumentationsmustern gehörte. Diese Erinnerung diente nicht nur der Verarbeitung von Krisenerfahrungen, sondern auch der Begründung nationalpolitischer Zukunftsentwürfe. Der „Krieg in den Köpfen“ umfasste sowohl den erinnerten als auch den imaginierten Krieg, geprägt von Partikularismus und Konfessionalismus, und führte zu einem spezifisch deutschen Bürgerkriegsdiskurs. Ängste vor einer Einkreisung durch feindliche Mächte verstärkten sich. Das aus dem „Trauma“ des Dreißigjährigen Krieges resultierende deutsche Selbstwertgefühl war mit einem „Tragikstolz“ verbunden, der die gegenwärtige Schwäche erklärte. Die historischen Demütigungen schlossen den Erlösergedanken ein, was den „deutschen Beruf“ als gemeinsame Mission definierte. Der Krieg wurde nicht nur als Unglück, sondern auch als selbstverschuldet angesehen, was ihn zum Argumentationsfundament für politische Ansprüche machte. So legitimierte sich 1848 der bürgerliche Mitgestaltungsanspruch gegenüber der absoluten Fürstengewalt. Im Dualismus zwischen Preußen und Österreich unterlief
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Der Krieg in den Köpfen, Hilmar Sack
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2008
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- (Paperback)
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