Mit eigener Feder

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Robert Neumann (1897-1975) war bis 1933 ein erfolgreicher Parodist und Verfasser neusachlicher Romane. Im Londoner Exil (1934-1958) engagierte er sich als Organisator des österreichischen Exil-P.E.N. und etablierte sich als respektierter englischsprachiger Schriftsteller. Nach seiner Rückkehr auf den Kontinent 1958 begann seine „dritte Karriere“ als antifaschistischer Dokumentarist, autobiographischer Zeitzeuge und satirisch-kritischer Publizist. Neumann trat sowohl mit der Gruppe 47 als auch mit „Kalten Kriegern“ und katholischen Sittenwächtern in Konflikt. Diese kommentierte Studienausgabe basiert auf seinem bislang unerschlossenen Nachlass und bietet eine Auswahl an Briefen, Aufsätzen und biographischen Materialien, die sein Leben und Werk beleuchten. Die Auswahl reflektiert Bruchlinien und Kontroversen, die die literarisch-politischen Diskussionen von den 1920er-Jahren bis in die 1970er-Jahre facettenreich widerspiegeln. Besonders bemerkenswert sind Neumanns Beiträge für die Österreich-Sendungen der BBC während des Krieges sowie seine Korrespondenzen als Vizepräsident des International P.E.N. ab 1951, die von erheblichem zeitgeschichtlichen Interesse sind.