Die Ermittlung des Zugewinns aus landwirtschaftlichem Betrieb

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Bei Scheidungen von Landwirten ist oft die Wertentwicklung des landwirtschaftlichen Betriebs umstritten. Der scheidende Ehepartner fordert im Zugewinnausgleich seinen Anteil an der während der Ehezeit geleisteten Betriebsentwicklung, einschließlich der Rückführung langfristiger Verbindlichkeiten. Die Altenteilsverpflichtung wird wie eine Verbindlichkeit behandelt. Für den Betrieb und das Altenteil müssen die Werte des Anfangsvermögens zum Zeitpunkt der Eheschließung und des Endvermögens zum Zeitpunkt des Scheidungsantrags ermittelt werden. Die Verpflichtung sinkt mit dem Alter der Berechtigten, was einen Zugewinn ähnlich der Tilgung von Krediten erzeugt. Im beschriebenen Fall handelte es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb ohne Hofnachfolger, den der Ehemann zu Beginn der Ehe von seinen Eltern gepachtet hatte; die Hofübergabe erfolgte während der Ehe. Die Ehefrau war außerhalb des Betriebs tätig. Im Hofübergabevertrag wurde ein umfangreiches Altenteilsrecht für die Altenteiler vereinbart. Nach der Scheidung war die Bewertung des Hofes zwischen den Parteien umstritten. Die Autorin, Dr. Anne Bell, ist seit 2004 öffentlich bestellte Sachverständige und Mitglied im Ausschuss für Sachverständigenwesen mit dem Schwerpunkt „Ertragswertermittlung und Verkehrswertermittlung landwirtschaftlicher Betriebe“ in mehreren Bundesländern.